Medizinische Informationstechnologie (MedIT)
Medizinische Informationstechnologie (MedIT)Erklärung
Der Bereich Medizinische Informationstechnologie (MedIT) verbindet den biologisch-pharmazeutisch-medizinischen Bereich mit dem Informatik-Bereich. Der Bereich beschäftigt sich mit dem Thema Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) – und konkret mit der Möglichkeit, AMTS durch geeignete elektronische Unterstützung zu erhöhen. Ferner ist der Bereich für den Betrieb und die Weiterentwicklung des elektronischen Arzneimittel-Informationssystems AiDKlinik® zuständig. Des Weiteren unterstützt der Bereich die Abteilungsmitglieder bei der Durchführung ihrer Projekte in allen Belangen der Informationstechnologie. Diese Unterstützung beinhaltet die Transformation von Daten aus elektronischen Datenquellen in verständliche Informationen für Fachleute (Ärzte, Pharmazeuten, Gesundheitspersonal) und umgekehrt die Transformation von fachlichem Detailwissen in elektronische Datenquellen. Hierzu werden Datenbankmanagementsysteme betrieben und Prototypen entwickelt und evaluiert. Das Ziel ist die Entwicklung innovativer und validierter Module für den Produktivbetrieb.
Projekte/Forschungsschwerpunkte
Der Forschungsschwerpunkt liegt im Design und der Entwicklung des wissensbasierten Arzneimittel-Informationsdienstes AiDKlinik®, der als elektronischer Berater auf Internet-Basis für medizinisches Fachpersonal fungiert. In AiDKlinik® ist eine Datenbank hinterlegt, die den gesamten deutschen Arzneimittel-Markt umfasst, so dass ca. 140 000 Arzneimittel berücksichtigt werden. Das System ermöglicht neben einer phonetischen Suche eines Arzneimittels u.a. eine integrierte klinisch relevante Interaktionsprüfung bei der Verordnung mehrerer Präparate, eine Überprüfung auf doppelte Wirkstoffe sowie Vorschläge zur Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz. Das schon bestehende Niereninsuffizienz-Modul ist hier in einer wesentlich ausführlicheren Version integriert.
AiDKlinik® wird seit 2003 erfolgreich im Heidelberger Universitätsklinikum flächendeckend eingesetzt. Mit monatlich über 85.000 Anfragen unterstützt es die Mitarbeiter des Klinikums nicht nur bei der Informationsbeschaffung, sondern erhöht vor allem an den Schnittstellen die Sicherheit. Dank der Integration in i.s.h.med (Siemens) kann mit dem sogenannten Switch-Modul standardisiert und qualitätsgesichert die Eintrittsmedikation computerassistiert auf die Hausliste des Klinikums angepasst werden. Beim Entlassen von Patienten wird das System zur gesetzeskonformen Arztbriefschreibung eingesetzt.
Als Teilelement einer künftigen elektronischen Kurve wird die Eingabe der täglichen Arzneimitteltherapie unterstützt und die Sicherheit durch geeignete Prüfungen erhöht.
In der gesamten Planungs- und Bauphase dieses wissensbasierten Systems ist der intensive Gedankenaustausch mit den Lieferanten und Anwendern der Information Voraussetzung für hohe Qualität und Anwenderfreundlichkeit. Über eine grafische Oberfläche mit intuitiver Benutzerführung können alle Aktionen getätigt werden, was wesentlich zu der hohen Akzeptanz unter dem medizinischen Personal der Universitätsklinik beiträgt.
Produkte / Serviceleistungen
Sollten Sie weitere Fragen zu oder Interesse an AiDKlinik® haben, können Sie uns jederzeit kontaktieren ( klinik.aid(at)med.uni-heidelberg.de).
Methoden und Ausstattung
Das Arzneimittelinformationssystem AiDKlinik® basiert auf PHP in Anbindung an einen MSSQL-Datenbankserver. Zur Qualitätssicherung und Pflege der Inhalte werden Applikationen in C# verwendet. Die inhaltlichen und technischen Prozesse sind im Rahmen der ISO 13485 Zertifizierung festgeschrieben. Daneben werden verschiedene andere Sprachen und Konzepte regelmäßig in kleinen Projekten, z.B. in Bachelor- oder Masterarbeiten, verwendet.
Kooperationen
- Institut für Medizinische Biometrie und Informatik (IMBI), UniversitätsKlinikum Heidelberg
- Apotheke des UniversitätsKlinikums Heidelberg
- Medizinische Informatik, Hochschule Heilbronn
- Zentrum für Informations- und Medientechnik (ZIM), UniversitätsKlinikum Heidelberg
- Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, UniversitätsKlinikum Heidelberg
- Medizinische Medien- und Informations GmbH (MMI), Neu-Isenburg
- Dosing GmbH Heidelberg