Minimal-invasive Operation am Dünndarm

Sektion Minimal Invasive und Roboter-assistierte Chirurgie

minimal-invasiv, laparoskopisch

Erklärung

Operationen am Dünndarm werden vor allem im Rahmen entzündlicher Erkrankungen und weniger bei gut- oder auch bösartigen Tumoren notwendig. Seltene Operationsgründe sind Verwachsungen und Durchblutungsstörungen. Prinzipiell eignen sich alle Operationen am Dünndarm für ein laparoskopisches Vorgehen, da der Dünndarm mobil und minimal-invasiv gut zugänglich ist.

Die chirurgische Universitätsklinik in Heidelberg hat einen traditionellen Schwerpunkt in der Darmchirurgie, besonders bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Auf diesem Fachgebiet hat sich die Klinik eine große chirurgische Expertise erworben und war auch eine der ersten Kliniken in Deutschland, die die minimal-invasive Chirurgie in diesem chirurgischen Bereich konsequent eingesetzt hat.

Der Morbus Crohn gehört zu den entzündlichen Darmerkrankungen und kann sowohl den Dünndarm als auch den Dickdarm betreffen. Vor allem bei Befall des letzten Dünndarmanteils bzw. dem Übergang zum Dickdarm hat sich die minimal-invasive Operation im Sinne einer laparoskopisch assistierten Ileocaecalresektion bewährt. Hierbei wird der Darm laparoskopisch mobilisiert, durchtrennt und dann über einen kleinen Hautschnitt entfernt. Die Wiederherstellung der Darmkontinuität wird dann als Handnaht über diese Hilfsinzision angelegt. Analog können auch isolierte Dünndarmerweiterungsplastiken (Strikturoplastik) oder -entfernungen durchgeführt werden.

Mehrere Studien hierzu haben mittlerweile zeigen können, dass die minimal-invasive Vorgehensweise Vorteile in Bezug auf Blutverlust und postoperative Rekonvaleszenz bei gleicher Komplikationsrate im Vergleich zum offenen Vorgehen aufweist. Nicht zuletzt ist die günstigere Kosmetik bei diesen meist jungen Patienten von großem Vorteil. Auch bei der Notwendigkeit eines künstlichen Dünndarmausganges (Ileostoma) hat sich die laparoskopische Vorgehensweise bewährt.

Bei begrenzten gutartigen Dünndarmtumoren favorisieren wir ebenfalls mittlerweile die minimal-invasive Operation.

Bei bösartigen Tumoren ist das offene Vorgehen weiterhin der Standard, da hier noch keine validen Studien vorliegen, die zeigen, dass das minimal-invasive Verfahren genauso sicher ist.

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