Perkutanes transhepatisches biliäres Stenting und Drainage
Diagnostische und interventionelle RadiologieErklärung
Die Leber produziert eine Flüssigkeit, die Galle, die durch innere Gallengänge in den Darm abfließt. Wenn diese Gallengänge blockiert sind, staut sich die Galle in der Leber und verursacht eine Gelbfärbung der Augen und der Haut (Gelbsucht) sowie juckende Haut (Pruritus). Die angestaute Flüssigkeit kann sich entzünden und, wenn sie nicht abgelassen wird, zum Leberversagen führen.
Bei der transhepatischen Gallendrainage wird ein Kunststoffschlauch durch die Haut (perkutan) des Brustkorbs/Bauchs direkt in die Gallengänge eingeführt, so dass die Galle in einen Beutel außerhalb des Körpers abfließen kann. Beim transhepatischen biliären Stenting wird ein Metall- oder Kunststoffstent (flexibler Schlauch) durch dieselbe Öffnung in der Leber in den blockierten Gallengang eingeführt, um ihn offen zu halten. Dies wird häufig nach einer perkutanen Gallendrainage durchgeführt, um die äußere Drainage und den Beutel entfernen zu können.
Durch die externe Ableitung der Galle wird die Leber entlastet, so dass sie normal arbeiten kann und das Risiko von Infektionen und Leberversagen sinkt. Augen und Haut erhalten ihre normale Farbe zurück und der Juckreiz wird gelindert. Eine Gallendrainage kann auch zur Vorbereitung einer Operation oder anderer Eingriffe an den Gallengängen notwendig sein. Durch das Stenting der Gallenwege werden die Gallengänge dauerhaft entlastet, so dass die Galle normal nach innen in den Darm abfließen kann, ohne dass eine externe Drainage notwendig ist.
Der Eingriff wird im Angiographie-Raum durchgeführt. Sie werden in den Behandlungsraum gebracht und an Monitore angeschlossen, die während des Eingriffs Ihre Herzfrequenz, Ihren Blutdruck und Ihren Puls überwachen.
Die Haut an der Einstichstelle wird desinfiziert und mit sterilen Tüchern abgedeckt. Mit Hilfe von Ultraschall und/oder Röntgenstrahlen (Fluoroskopie) führt der*die interventionelle Radiologe*in zunächst eine Nadel und dann einen Draht in einen der Gallengänge ein. Dies geschieht in der unteren rechten Seite des Brustkorbs oder im Oberbauch unterhalb des Brustkorbs. Sobald der Draht in Position ist, schiebt der*die interventionelle Radiologe*in eine Reihe von kleinen Röhrchen über den Draht, um den Gang groß genug zu machen, damit er*sie den Drainageschlauch über den Draht legen kann. Wenn Sie bei Bewusstsein sind, werden Sie hier einen Druck spüren, der jedoch nicht schmerzhaft sein sollte, da Sie bereits ein starkes örtliches Betäubungsmittel und starke intravenöse Schmerzmittel erhalten haben. Die Drainage wird so eingeführt, dass sie die Galle möglichst gut ableiten kann, und dann in ihrer Position fixiert. Dies geschieht manchmal mit Nähten, manchmal mit Pflastern auf der Haut. Es wird ein steriler Verband angelegt, der regelmäßig gewechselt werden muss.
Nach dem Eingriff erhalten Sie möglicherweise weitere Antibiotika. Wenn Sie einen externen Schlauch und Beutel haben, ist es wichtig, darauf zu achten, dass der Katheter nicht herausgezogen wird. Der Katheter sollte regelmäßig (alle 1-3 Monate) gewechselt werden.