Psychologische Diagnostik bei Entwicklungsstörungen und neuropädiatrische Erkrankungen

Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ)

Erklärung

Sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich betreuen wir Psychologinnen und Psychologen die Familien bei Fragen zu Krankheitsverarbeitung, Verhaltensproblemen und Entwicklungsauffälligkeiten. Häufige Beratungsfragen betreffen auch die geeignete Schulwahl oder besondere Unterstützung in Kindergarten und Alltag bei verschiedensten Behinderungen und Beeinträchtigungen.

Ausgangspunkt für die psychologische Beratung ist eine differenzierte Diagnostik mit ausführlicher Verhaltensbeobachtung sowie alle gängigen psychologischen Testverfahren. Auf diese Weise versuchen wir, den globalen Entwicklungsstand des Kindes zu erfassen. Außerdem können gezielt Teilleistungen untersucht werden, z. B. Aufmerksamkeit, räumliches Denken, Lesen, Rechtschreiben, etc. Dafür kommen bei Bedarf auch computergestützte Verfahren zum Einsatz.

Die familiäre Situation, die Interaktion und die Persönlichkeit des Kindes spielen für die Entwicklung eine wichtige Rolle und werden von uns deshalb in spielerischen Situationen und im Gespräch besonders berücksichtigt.


Da zwischen spezifischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems/Gehirns und dem Verhalten bzw. den Leistungen enge Zusammenhänge bestehen, ist eine neuropsychologische Untersuchung und Interpretation der Befunde bei Kindern mit neuropädiatrischen Erkrankungen oder bei Frühgeborenen von wichtiger Bedeutung. Ein Schwerpunkt unserer neuropsychologischen Tätigkeit liegt in der Betreuung von Kindern mit Epilepsie, z. B. zu Beginn der Erkrankung oder vor und nach einem epilepsiechirurgischen Eingriff. Auch hier werden auf der Grundlage der diagnostischen Ergebnisse praktikable Lösungen oder Veränderungsvorschläge für die Patienten gesucht.

Im Anschluss an die ausführliche Diagnostik werden Eltern und Kinder ausführlich beraten. Bei Bedarf werden dafür auch andere Bezugspersonen, z. B. aus Kindergarten und Schule mit einbezogen. Wir  bemühen uns, alltagstaugliche Lösungsansätze mit der Familie zu erarbeiten und diese im Verlauf zu begleiten. Wenn eine psychotherapeutische Behandlung angezeigt scheint, vermitteln wir den Familien hierzu konkrete Informationen und unterstützen die Familien bei der Suche nach geeigneten Therapieplätzen.

Schulungsprogramme und Elterntrainings

Patientenschulungen zu bestimmten Erkrankungen und Problemen sind ein wichtiger Bestandteil in der Betreuung unserer Patienten. Hier wird wichtiges Wissen vermittelt. Fertigkeiten im Umgang mit der Krankheit werden konkret eingeübt. Der Erfahrungsaustausch unter Betroffenen hilft zudem, mit den individuellen Belastungen besser zurecht zu kommen.

Derzeit bieten wir folgende Schulungs- bzw. Trainingsprogramme an:

Forschung

Die Psychologinnen und Psychologen beteiligen sich maßgeblich an wissenschaftlichen Arbeiten der Sektion, z. B. im Bereich Epileptologie und Frühgeborenen-Nachsorge. Schwerpunktmäßig befassen wir uns mit folgenden Themen:  
 

  • Krankheitsverarbeitung bei chronischer Erkrankung (insb. Epilepsie)
  • Kognitiver Entwicklung von Frühgeborenen
  • Selbstregulation im frühen Kindesalter
  • Entwicklung und Validierung von diagnostischen Instrumenten
     

Weitere Informationen finden Sie unter Forschung.