Selektive interne Radiotherapie (SIRT)

Diagnostische und interventionelle Radiologie

Erklärung

SIRT ist eine katheterbasierte Strahlentherapie gegen Krebs. Bei diesem Verfahren wird eine Strahlenquelle namens Yttrium-90 in kleinen Kügelchen verabreicht, die über die Blutbahn in das vom Krebs befallene Organ (Leber) eingebracht werden.

SIRT wird empfohlen, wenn Sie einen Tumor (oder mehrere Tumore) in der Leber haben, der nicht operativ entfernt werden kann. Ziel des Verfahrens ist es, den Krebs zu heilen oder sein Wachstum zu verlangsamen. Die SIRT kann dazu beitragen, dass Patienten auf die Warteliste für eine Lebertransplantation kommen und diese auch erhalten. Je nach Art, Größe und Lokalisation des Tumors können mehrere SIRT-Behandlungen erforderlich sein, um den Krebs unter Kontrolle zu bringen.

Der Eingriff wird im Angiographie-Raum durchgeführt. Sie werden in den Behandlungsraum gebracht und an Monitore angeschlossen, die während des Eingriffs Ihre Herzfrequenz, Ihren Blutdruck und Ihren Puls überwachen.

Gegebenenfalls erhalten Sie ein Beruhigungsmittel und Medikamente zur Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und/oder Schmerzen. Nach örtlicher Betäubung der Haut führt der*die interventionelle Radiologe*in zunächst eine Nadel und dann einen kleinen Draht in eine Arterie in der Leiste ein. Über den Führungsdraht wird ein kleiner Katheter (hohler Schlauch) in die Arterie vorgeschoben, um die Leber und die Arterien zu erreichen, die den Tumor versorgen.

Zuerst stellt der interventionelle Radiologe die Blutgefäße der Leber dar und kann einige von ihnen blockieren, um sicherzustellen, dass die Kugeln nur zum Tumor gelangen. Dann wird ein Katheter (kleiner Schlauch) in ein Blutgefäß eingeführt, das direkt zum Krebs in der Leber führt. Der*die interventionelle Radiologe*in führt den Katheter nahe an den Tumor heran und gibt dann die speziell präparierten Kügelchen ab, die die Strahlung enthalten. Wenn die Kügelchen im Tumor landen, geben sie eine Form von Strahlungsenergie ab, die die Krebszellen in einem kurzen Abstand um das Kügelchen herum abtötet. 

Am Ende des Eingriffs wird der Katheter entfernt und die Zugangsstelle verschlossen. Es kann sein, dass Sie bis zu 12 Stunden Bettruhe einhalten müssen, um das Risiko einer Blutung aus der punktierten Arterie zu verringern. Außerdem erhalten Sie einen Druckverband.