Sklerosierung vaskulärer Malformationen (VM)
Sektion Vaskuläre und Interventionelle NeuroradiologieVaskuläre Malformationen (VM) sind Fehlbildungen des Gefäßsystems. Sie können angeboren sein oder auch erst im Laufe des Lebens entstehen. Man unterscheidet eine VM mit einem langsamen Fluss (Low-Flow), so genannte venöse oder lymphatische Malformationen und Gefäßmissbildungen mit einem hohen Fluss (High-Flow) sowie einer Kurzschlussverbindung zwischen Arterien und Venen, so genannte arteriovenöse Fisteln oder arteriovenöse Malformationen. Etwa 40% der vaskulären Malformationen sind im Kopf-Halsbereich lokalisiert.
Die Behandlung von vaskulären Malformationen erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen interventionellen Neuroradiologen, Kieferchirurgen, Kinderchirurgen, HNO-Ärzten und anderen Spezialisten. Dies können wir in der Neuroradiologie Heidelberg gewährleisten.
Bei Low-Flow Malformationen wird die sogenannte Sklerosierung durchgeführt. Über eine Direktpunktion unter Vollnarkose wird ein Medikament eingespritzt, welches die vaskuläre Malformation verschließt. Bei arteriovenösen Fisteln und Malformationen mit High-Flow im Kopf-Hals-Bereich führen wir unter Vollnarkose einen feinen Kunststoffkatheter über die Leistenschlager bis in die Gesichtsarterie, die die Gefäßmissbildung mit Blut versorgt. Über den einliegenden Katheter werden dann flüssige Klebstoffe (sog. Flüssigembolisate) oder Partikel eingebracht, die die erkrankten Gefäße verschließen.
Für die genaue Planung des Eingriffs ist neben einer MRT ggf. auch die Durchführung einer diagnostischen Angiographie notwendig.
Das zeichnet uns aus
- Für die Behandlung von vaskulären Malformationen steht unser interdisziplinäres Spezialisten-Team zu Ihrer Verfügung.
- Für jeden Patienten wird ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept erstellt
- Wir führen regelmäßig Behandlungen bei vaskulären Malformationen durch
Symptome vaskulärer Malformationen
Mögliche Symptome vaskulärer Malformationen sind Schmerzen, wiederholte Blutungen, Druckgefühl oder auch Veränderungen der angrenzenden Knochen, z.B. des Kiefers.
Typisch für venöse Malformationen ist eine Größenzunahme bei Kopf-Tief-Haltung, beim Pressen oder beim Sport. Lymphatische Malformation können sich bei Infektion des Nasen-Rachen-Raums, z. B. Erkältung, vergrößern.
High-Flow Malformationen können – in Abhängigkeit ihrer Lokalisation – durch Blutungen, Schwirren, Schwellung oder Druckgefühl auffallen.
Sklerosierung einer Low-Flow-Malformationen
Therapie der Wahl bei venösen und lymphatischen Malformationen ist eine Verödung, die unter Röntgendurchleuchtung durchgeführt wird. Hierbei wird die Malformation direkt punktiert und ein geeignetes Sklerose-Medikament, z.B. Äthoxysklerol-Schaum oder hochprozentiger Alkohol, eingespritzt. Der Eingriff wird aufgrund der kurz andauernden schmerzhaften Gefäßwandreizung in Vollnarkose durchgeführt. Manchmal sind mehrere Behandlungen notwendig.
Magnetresonanztomographie vor und nach Behandlung einer venösen Malformation der rechten Wange mit Äthoxysklerolschaum. Das rechte Bild zeigt die Magnetresonanztomographie vor der Behandlung. Die venöse Malformation hat einen Durchmesser von ca. 3 cm und führte zu einer deutlichen Schwellung der rechten Wange des Patienten und zu Beschwerden beim Kauen. Sechs Wochen nach der Behandlung (Bild links) war die venöse Malformation fast vollständig eingeschrumpft. Eine Wangenschwellung war nicht mehr zu sehen und Beschwerden beim Kauen waren nicht mehr vorhanden.
Sklerosierung einer High- Flow- Malformationen
Bei High-Flow Malformationen im Kopf-Hals-Bereich führen wir unter Vollnarkose einen feinen Kunststoffkatheter über die Leistenschlager bis in die Gesichtsarterie, die die Gefäßmissbildung mit Blut versorgt. Über den einliegenden Katheter werden dann flüssige Klebstoffe (sog. Flüssigembolisate) oder Partikel eingebracht, die die erkrankten Gefäße verschließen.
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