Stenting einer arteriellen Stenose

Neuroradiologie

Erklärung

Im Falle einer symptomatischen Gefäßenge – einer so genannten Stenose – und insbesondere, wenn es bereits zu einem Schlaganfall gekommen ist, kann durch die Beseitigung der Stenose – das so genannte Stenting – das Risiko eines erneuten, möglicherweise viel schwereren Schlaganfalls deutlich reduziert werden. An der Halsschlagader ist ein solcher Eingriff besonders wirkungsvoll bei einem Stenosegrad über 70%. Der Eingriff kann aber auch bei geringgradigen Stenosen unter 70% bereits sinnvoll sein.

In der Neuroradiologie Heidelberg bieten wir hierzu das minimal-invasive Verfahren der Stentangioplastie an. Hierbei wird über die Leistenarterie ein Schlauchsystem bis an die Stenose herangeführt. Nun kann ein zusammengefaltetes Gitterröhrchen (Stent) vorgeschoben und über der Stenose freigesetzt werden. Je nach Lokalisation und Grad der Stenose erfolgt eine Vor- und Nachdehnung mit einem Ballon. Im Anschluss verbleibt der Patient eine Nacht zur Überwachung auf der Schlaganfall- oder Intensivstation.

Das zeichnet uns aus

  • Wöchentliche Durchführung von Stentings der hirnversorgenden Gefäße
  • Anwendung der modernsten minimal-invasiven Stenting-Methoden
  • Weiterbehandlung der Patienten auf unserer Schlaganfallstation
  • Zusammenarbeit wird bei uns großgeschrieben: Die Entscheidung zum Stenting erfolgt bei jedem Patienten gemeinsam mit den Kollegen der Neurologie

 

Bei Stenosen hirnversorgender Gefäße handelt es sich um arterielle Verengungen, die an bestimmten Stellen am Hals und im Kopf vorkommen können. Ursache ist häufig Arteriosklerose, bei der es vor allem durch Ablagerungen von Cholesterin und Kalk zu einer Verhärtung und Verdickung der Gefäßwand kommt. Seltener werden Gefäßstenosen auch durch einen Gefäßwandeinriss (Dissektion) oder eine Entzündung (Vaskulitis) verursacht. Ab einem gewissen Stenosegrad können sich Blutgerinnsel bilden, welche vom Blutstrom weggespült werden und zu einem Verschluss einer Hals-/Hirnarterie führen können. In seltenen Fällen kann auch die Engstelle selbst zu einer Minderdurchblutung des Gehirns führen, was neurologische Störungen und Schlaganfälle auslösen kann.

Das Stenting wird vor allem bei operativ nur schwer zugänglichen Stenosen (z.B. Hirnschlagadern, Vertebralarterien) angewendet, kann aber auch bei Stenosen der Halsschlagader zum Einsatz kommen. Sowohl die operative Therapie über einen Schnitt am Hals als auch die endovaskuläre Stentangioplastie über die Leiste verhindern hier wirkungsvoll neue Schlaganfälle. Für jeden Patienten wird interdisziplinär von unseren Spezialisten festgelegt, welche Methode die geeignetere ist.

A) Angiographisches Bild bei einem Patienten/einer Patientin mit einer hochgradigen Stenose (Pfeil) der linken mittleren Hirnschlagader. B) Bei Aufnahme des mittleren Bildes wurde die Gefäßengstelle bereits mit einem dünnen Draht passiert, über den ein Katheter und Stent vorgeschoben und platziert werden können. Häufig wird nach Einbringen des Stents noch mit einem kleinen Ballon nachdilatiert. C) Das Abschlussbild mit einliegendem Stent (die Pfeile markieren das vordere und hintere Ende des Stents) zeigt wieder einen regelrechten Fluss durch die linke mittlere Hirnschlagader. Die Engstelle wurde beseitigt.

Aufgrund des eingebrachten Fremdmaterials ist eine längerfristige Nachbehandlung mit Medikamenten (meist ASS und Clopidogrel) zur Vermeidung von Thrombosen und überschießendem Gefäßwandwachstum nötig.

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