Wie kommt es zu Aggressionen bei psychischen Erkrankungen?
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt einen neu eingerichteten transregionalen Sonderforschungsbereich (SFB) zu Aggressionen bei psychischen Erkrankungen. Co-Sprecherin des von der RWTH Aachen aus koordinierten SFBs ist Prof. Dr. Sabine Herpertz, Ärztliche Direktorin der Klinik für Allgemeine Psychiatrie und Sprecherin des Zentrums für Psychosoziale Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg.
Die Medizinische Fakultät Heidelberg im neu eingerichteten transregionalen SFB „Neuropsychobiologie der Aggression: Ein transdiagnostischer Ansatz bei psychischen Störungen“ beteiligt: Co-Sprecherin des von der RWTH Aachen koordinierten SFBs ist Professorin Sabine Herpertz. Sie vertritt den Standort Heidelberg und Mannheim mit dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit. Der SFB wird von der DFG über vier Jahre mit rund 16 Millionen Euro gefördert. Der SFB „Neuropsychobiologie der Aggression: Ein transdiagnostischer Ansatz bei psychischen Störungen“ beschäftigt sich mit den biologischen Grundlagen von Aggressionsstörungen. Die komplexen neurokognitiven und neurobiologischen Mechanismen, die der „Aggression in Mental Disorders“ (AMD) zugrunde liegen, sind bislang nur wenig verstanden. Das erschwert die Entwicklung erfolgreicher Präventions- und Interventionsstrategien. „In der ersten Förderperiode werden wir die negative Affektivität und kognitive Kontrolle sowie ihr gestörtes Zusammenspiel in der Entstehung aggressiven Verhaltens experimentell erforschen und zwar über ein großes Spektrum psychischer Erkrankungen hinweg“, so Professorin Herpertz. Die beteiligten Forscherinnen und Forscher nehmen dazu ganz unterschiedliche Aspekte in den Blick, die Aggression in psychischen Erkrankungen charakterisieren. Dazu gehören genetische und molekulare Mechanismen sowie hormonelle, neuronale und verhaltensbezogene Systeme. Ziel ist es, die wichtigsten Biosignaturen von AMD zu identifizieren, um neue Ansätze für eine „maßgeschneiderte“ Prävention und Intervention zu schaffen. Neben der RWTH Aachen und der Medizinischen Fakultät Heidelberg ist die Goethe-Universität Frankfurt Mitantragstellerin.
Ziel von Sonderforschungsbereichen ist es, innovative, aufwendige und langfristig konzipierte Forschungsvorhaben über die Grenzen von Fachdisziplinen und Institutionen hinaus zu fördern. Neben wissenschaftlichen Aspekten tragen auch Nachwuchsförderung und die Gleichstellung von Forscherinnen und Forschern zum erfolgreichen Abschneiden im anspruchsvollen Auswahlverfahren der DFG bei.