Neue Approbationsausbildung in Systemischer Therapie am HIP
Am Heidelberger Institut für Psychotherapie (HIP) wird zusätzlich zur bisherigen Approbationsausbildung in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie nun auch eine eigenständige Systemische Approbationsausbildung angeboten. Der gewählte Zeitpunkt um unsere systemische Expertise auch für eine Systemische Ausbildung nutzen zu wollen, hängt mit der jüngst erfolgten und lange gemeinsam mit vielen Mitstreiter:innen erarbeiteten sozialrechtlichen Anerkennung der Systemischen Therapie zusammen.
Zur Tradition vor Ort
Das HIP ist angegliedert an die Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik des Zentrums für Psychosoziale Medizin und steht dadurch in einer langen Tradition familientherapeutisch-systemischer Praxis, Weiterbildung und Forschung, die bis in die 1980iger Jahre zurückgeht. Aus der Arbeit mit Menschen, die an Essstörungen erkrankten entwickelte sich die „Arbeitsgemeinschaft Diagnostik und Therapie der Familie (ADTF)“, die seit 1990 überregional mit Schwerpunkten in Heidelberg, Mannheim und Aachen Weiterbildungskurse in Paar-und Familientherapie anbot. 1998 erfolgte die Anerkennung als Ausbildungsinstitut nach den Kriterien der „Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Familientherapie (DAF)“. Nach Gründung der DGSF (Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie) aus dem Zusammenschluss der DAF und der DFS (Dachverband für Familientherapie und systemisches Arbeiten) im Jahre 2000 wurden die Weiterbildungen der ADTF nach den Kriterien dieser Fachgesellschaft zertifiziert. Das HIP ist institutionelles Mitglied der DGSF, um mit Menschen die systemisch arbeiten verbunden zu sein und auch als eine der wenigen universitären Ausbildungsinstitute für Systemische Therapie die weitere Entwicklung aktiv mitzugestalten.
Systemische Praxis vor Ort
Unsere Lehrenden vermitteln die notwendige Haltung und Praxis, um erfolgreich systemisch arbeiten zu können. Im Rahmen der Ausbildung wird es fortlaufend Gelegenheit geben von systemisch tätigen und denkenden Personen zu lernen und diverse familientherapeutische Settings, z.B. Paar- und Familiengespräche, Familienskulptur, gruppenbasierte Mehrpersonensettings unter anderem bei Essstörungen, Krebserkrankungen oder Organtransplantationen im ambulanten, tagesklinischen und stationären Bereich kennenzulernen.
Ablauf der Ausbildung
Das dreijährige theoretische Curriculum der Ausbildung wird in jeweils dreitägiger Blockform vermittelt. Auch die Selbsterfahrung soll in Blockform stattfinden. Die Ausbildungstherapien finden in der HIP-Ambulanz statt, so dass zukünftig auch qualifizierte systemische Therapien im Mehrpersonensetting am Zentrum für Psychosoziale Medizin angeboten werden können. Eine Besonderheit des HIP ist, dass durch die universitäre Anbindung hier auch systemische Forschung stattfindet und den Ausbildungskandidaten die Möglichkeit zur Promotion geboten wird.
Kontakt
Für Fragen rund um die Ausbildung steht Ihnen der Psychologische Ausbildungsleiter der Systemischen Ausbildung, Martin Hegelow gern zur Verfügung. Eine Bewerbung für dieses Jahr ist noch möglich.
Tel.: 06221 5632284
E-Mail: Martin.Hegelow(at)med.uni-heidelberg.de
