Einrichtungen

Station von Baeyer

Gehört zu Zentrum für Psychosoziale Medizin

Allgemeinpflegestation

Kontakt
Voßstraße 4
69115 Heidelberg
Anfahrt

06221 56-4458
06221 56-5998

Besuchszeiten

Keine Besuchszeiten

Hinweis

Besuch auf Station ist nicht gestattet. Wir bitten Sie Ihren Besuch außerhalb der Klinik und außerhalb Ihrer persönlichen Therapiezeiten zu empfangen.

Wichtige Informationen

Sie haben Interesse an einer intensiven 12-wöchigen Behandlung mit psychotherapeutischem Schwerpunkt auf der Station von Baeyer für Patientinnen und Patienten mit Persönlichkeitsstörungen? Für die Aufnahme ist ein Vorgespräch notwendig, in dem wir gemeinsam mit Ihnen herausfinden wollen, ob das Behandlungsangebot für Sie geeignet ist. In dem Vorgespräch haben Sie die Möglichkeit, sich über das Behandlungsangebot zu informieren und uns kennenzulernen. 

Einen Termin für das Vorgespräch erhalten Sie bei unserem Zentralen Patientenmanagement. Die Termine werden in einem Zeitraum von 3 Monaten vergeben, um die Wartezeiten für eine Aufnahme für Sie zu verkürzen. Sollte es aktuell keinen freien Termin geben, bitten wir Sie, es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal zu versuchen. Der Termin dauert etwa eine Stunde und beinhaltet ein etwa 20-minütiges Gespräch.

Ist nach dem Vorgespräch Ihrer- und unsererseits der Eindruck entstanden, dass Sie von der stationären Therapie bei uns profitieren könnten, werden Sie auf unserer Warteliste geführt. Die Voraussetzung für den Therapieerfolg ist die klare Indikationsstellung und Ihre Bereitschaft, Ihre Probleme mit unserer Unterstützung aktiv anzugehen. Das Zentrale Patientenmanagement wird Sie telefonisch einbestellen, sobald ein Therapieplatz für Sie frei wird. Bitte beachten Sie, dass vom Vorgespräch bis zur Einbestellung durchaus mehrere Monate vergehen können.

Wir empfehlen Ihnen zur Planung des Vorgesprächstermin uns folgende Unterlagen zur Verfügung zu stellen:

Alternativ zum Download erhalten Sie die einzureichenden Dokumente über unser Zentrales Patientenmanagement. Fragen Sie gerne nach.

 

Kontakt zur Terminvereinbarung für ein Vorgespräch:

Zentrales Patientenmanagement

Bitte wenden Sie sich für einen Termin an unser zentrales Patientenmanagement.

 

Bitte bringen Sie zum Vorgespräch mit:

  • Aktuelle Einweisung durch Ihre/n ambulant behandelnde/n PsychiaterIn bzw. Nervenärzt/In bzw. PsychotherapeutIn
  • Ihre Krankenkassenkarte
  • Ggf. neue Befunde und aktuellen Medikationsplan

Bitte seien Sie 15 Minuten vor dem Termin da. Terminabsagen können über die Station unter 06221 56-4458 erfolgen. Wir bitten Sie Termine frühzeitig abzusagen.

Leitung

Portrait von Dr. med. Isabella Schneider

PD Dr. med. Isabella Schneider

Ärztliche Leitung
Oberärztin


Sabrina Keienburg

Stationsleitung


Personen

Dr.med. Carolin Dockhorn


Assistenzärztin

Vanessa Doll


Ergotherapeutin

M. Sc. Sophie-Lina Fiebig


Psychologische Psychotherapeutin

Christian Hirsch


Sozialdienst


06221 56-35758

Christian Schönwitz


Gesundheits- und Krankenpfleger Psychiatrie
Achtsamkeitstherapeut

Dr. phil. Christine Sigrist


Psychologin in Ausbildung

Dr. med. Berdina-Noelle Trulley


Assistenzärztin

Kenan Vranjkovina



Allgemeine Informationen

Der Schwerpunkt unseres Angebots liegt auf der Behandlung von PatientInnen mit Persönlichkeitsstörungen und Traumafolgestörungen. Wir bieten dazu ein 12-wöchiges Behandlungsprogramm an, das psychische, soziale und biologische Faktoren berücksichtigt. 

Unser oberstes Behandlungsziel ist, PatientInnen zu unterstützen, ein sinnerfülltes und lebenswertes Leben zu gestalten. Daher ist ein allererster Schritt für unsere PatientInnen in dieser Behandlung immer, die individuellen Behandlungswünsche und Ziele zu klären. Auf dieser Basis werden wir zusammen mit Ihnen einen Behandlungsplan erstellen, und Sie darin unterstützen, Ihre Ziele zu erreichen. 

Neben diesen individuellen Zielen berücksichtigt die Behandlung aber auch einige grundsätzliche Zielsetzungen. Diese sind nach Wichtigkeit sowohl für die PatientInnen wie auch für das therapeutische Team geordnet und werden entsprechend vorranging bearbeitet:

  1. Reduzieren von suizidalem und selbstschädigendem Verhalten
  2. Reduzieren von Verhaltensmustern, die die Therapie gefährden (z.B. nicht Teilnehmen an Therapie)
  3. Reduzieren von Verhaltensmustern, die Ihnen und Ihrem Therapiefortschritt schaden (z.B. Dissoziation, Impulsivität, Krisen)
  4. Verbessern der Emotionsregulation
  5. Verbessern der Lebensqualität

Schwerpunkt unserer Station ist die Psychotherapie basierend auf kognitiv-verhaltenstherapeutischen Verfahren und orientiert an der Dialektisch-behavioralen Therapie (DBT) wie auch an schematherapeutischen Elementen. Ebenso bieten wir traumaspezifische Behandlungen mit Expositionen an. Neben einzeltherapeutischen Gesprächen stellen Gruppenangebote einen besonderen Schwerpunkt dar. Hierbei werden u.a. Fertigkeiten (sog. Skills) in einem Skillstraining vermittelt, die dazu dienen sollen, die eigenen Spannungszustände und Gefühle besser zu verstehen und zu regulieren und letztlich selbstschädigende und/oder therapieschädigende Verhaltensmuster aufzugeben. Begleitend zur Psychotherapie raten wir Ihnen bei Bedarf zu einer medikamentösen Behandlung. 

 

Voraussetzungen für die elektive Behandlung über 12 Wochen bei uns

Eine intensive Therapie, wie wir sie anbieten, stellt gewisse Voraussetzungen. Wenn Sie sich unsicher sind, ob diese bei Ihnen bereits vorliegen, klären wir dies gerne mit Ihnen in einem Vorgespräch und beraten Sie zu einem passenden Behandlungsangebot.

  • Vorliegen einer Persönlichkeitsstörung 
  • Ausreichende Bereitschaft für die Therapie
  • Ausreichende Stabilität und Belastbarkeit für die Therapie, dazu gehört u.a.
    • keine akute Suizidalität
    • Gewicht: BMI > 15,0 kg/m²
    • Fester und erreichbarer Wohnsitz → ab dem zweiten Wochenende des Aufenthalts sollten Sie jedes Wochenende von Samstag auf Sonntag nach Hause fahren können
  • Möglichst ambulante psychiatrische Behandlung
  • Möglichst ambulante Psychotherapie 
  • Fähigkeit und Bereitschaft zur Abstinenz (Alkohol/Drogen) für den Therapiezeitraum
  • Familiäre und berufliche Möglichkeit für 3 Monate (teil-)stationäre Therapie
    • die Therapie darf keine Ausbildung oder Berufstätigkeit gefährden
    • die Versorgung von Kindern muss ggfs. sichergestellt sein
  • Keine Vermeidung von anstehenden Lebensaufgaben durch die (teil-)stationäre Behandlung

 

So läuft die Therapie ab

Orientierungsphase
Die ersten zwei Wochen gelten als gegenseitige Probe- und Orientierungsphase, in der Sie das Team, Ihre MitpatientInnen und das Therapieangebot kennen lernen. Uns ist es wichtig, dass Sie sich ausreichend Zeit lassen, um in Ihren therapeutischen Prozess hineinzufinden und Ihre Therapieziele zu definieren. Wir sprechen über Auslöser und Hintergründe Ihrer Erkrankung und möchten Sie für die weitere psychotherapeutischen Behandlung bestärken. Die Phase endet mit Ihrer Zielvorstellung und Behandlungsplanung mit dem Team. Individualisiert und je nach Behandlungszielen stellen wir mit Ihnen aus unseren vielfältigen Angeboten ein Therapieprogramm zusammen.

Therapiephase
In dieser Zeit arbeiten Sie mit Unterstützung des gesamten Teams an Ihren individuellen Therapiezielen. In der sechsten Woche stellen Sie im Team Ihr Zwischenresümee vor. Hier können auch Anpassungen am Therapieplan vorgenommen werden. Die einzelnen Teammitglieder werden Ihnen kontinuierlich Rückmeldung über Ihren Therapieprozess geben.

Abschlussphase

In den letzten zwei bis drei Wochen wird es um die Vorbereitung der Entlassung gehen. Dazu gehört u.a. das Verfassen eines Abschlussresümees, eines Krisenplans und die Klärung der Ziele für die ambulante Weiterbehandlung.

 

Behandlungsangebote

Einzeltherapien

  • Psychotherapeutische Einzelgespräche
  • Bezugspflegegespräche

Gruppentherapien

  • Basisgruppe 
  • Interaktionelle Gruppe 

Skillstraining

  • Stresstoleranzgruppe
  • Gefühlregulationsgruppe
  • Selbstwertgruppe
  • Soziale Fertigkeitengruppe
  • Achtsamkeit
  • Wahrnehmungsgruppe

Fachtherapien

  • Musiktherapie
  • Ergotherapie
  • Bewegungstherapie
  • Feldenkrais

Weitere Angebote

  • PatientInnenbezugsgruppe
  • Freies Arbeiten
  • Medizinische Sprechstunde 
  • Sozialarbeiter
  • Angehörigenarbeit

 

BEHANDLUNGSTEAM

Das Team der Station ist interdisziplinär und multiprofessionell ausgerichtet und besteht aus: 

  • Oberärztin
  • Pflegerische Stationsleitung und Stellvertretung
  • ÄrztInnen
  • Psychologen und PsychotherapeutInnen
  • Psychologische Psychotherapeuten in Ausbildung 
  • Pflegekräfte in Voll- und Teilzeit
  • Medizinische Fachangestellte
  • Sozialarbeiter
  • Bewegungstherapeutin 
  • Ergotherapeutin 
  • Musiktherapeut

Die Idee einer ganzheitlichen Behandlung soll durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit gewährleistet werden. Team- und Gruppenbesprechungen dienen dem gegenseitigen Informationsaustausch und der Koordinierung der therapeutischen Arbeit.

 

AUSSTATTUNG

Die Station von Baeyer verfügt über sechzehn vollstationäre und zwei teilstationäre Behandlungsplätze. Es befinden sich drei Einbettzimmer, zwei Zweibettzimmer und drei Dreibettzimmer auf Station, die vorwiegend mit eigener Dusche und WC ausgestattet sind. Des Weiteren gibt es einen Speise- und Aufenthaltsraum mit Küchenzeile, einen Aufenthaltsraum für die tagesklinischen PatientInnen, ein Bad mit Badewanne und unterschiedliche Funktionsräume.

 

NAMENSGEBUNG

Die Station ist benannt nach Prof. Dr. Walter Ritter von Baeyer.

Walter von Baeyer wurde 1904 in München geboren. Nach Abitur und Medizinstudium verbrachte W. von Baeyer erstmals vier Assistentenjahre an der Heidelberger Klinik (1929–1933) bei seinem Lehrer Karl Wilmanns. Als sein Lehrer Wilmanns 1933 von den Nationalsozialisten inhaftiert wurde, verließ von Baeyer, wie viele seiner Kollegen, die Klinik und versuchte als von den nationalsozialistischen Rassegesetzen Betroffener das Dritte Reich als Sanitätsoffizier zu überleben. Nur wenige Wochen nach Kriegsende wurde er zum Chefarzt der Psychiatrischen und Nervenklinik der Stadt Nürnberg ernannt, wo er 10 Jahre tätig war.

Zu Beginn des Wintersemesters 1955/56 kam Prof. Dr. W. von Baeyer als Lehrstuhlinhaber und Direktor der Psychiatrischen und Neurologischen Universitätsklinik nach Heidelberg zurück. Bis 1972 übte er dieses Amt aus. Mit W. von Baeyer bekam die Forschung an der Heidelberger Klinik eine anthropologische Ausrichtung. Wichtige Impulse einer sozialpsychiatrischen Erneuerung sind mit dem Namen W. von Baeyers verbunden. W. von Baeyer beschäftigte sich insbesondere mit der Psychiatrie der unter dem Nazi-Regime Verfolgten. Er begutachtete eine große Anzahl jüdischer Patienten, die die Konzentrationslager überlebt hatten und später psychiatrische Symptome entwickelten. 1966 wurde W. von Baeyer für 5 Jahre zum Vizepräsident der Weltvereinigung der Psychiatrie gewählt.

Walter Ritter von Baeyer starb 1987 in Heidelberg.

 

Weitere Informationen

Das Therapieprogramm der Station von Baeyer