Adnexitis
Frauenheilkunde und GeburtshilfeDefinition der Erkrankung
Eierstöcke und Eileiter werden als Adnexe („ Anhängsel“ der Gebärmutter) bezeichnet. Eine Adnexitis ist eine Entzündung der Eileiter und Eierstöcke.
Das vorwiegende Erkrankungsalter bei einer Adnexitis ist das 15.-25. Lebensjahr. Bei sehr jungen Mädchen und älteren Frauen ist somit das Vorkommen einer Adnexitis sehr selten.
Symptome
Ursachen
Ursachen und Risikofaktoren
Risikofaktoren für eine Adnexitis sind junges Alter (<25 Jahre), stattgehabter erster Geschlechtsverkehr in sehr jungem Alter, Schleimhautveränderungen zwischen Gebärmutterhalskanal und Muttermund (sogenannte Zervixektopie), orale Verhütungsmittel (Anti-Baby-Pille, insbesondere im Langzyklus ohne regelmäßige Blutungen) und wechselnde Sexualpartner.
Es handelt sich bei einer Adnexitis meist um eine bakterielle Infektion, seltener sind Viren die Ursache. Häufig sind Gonokokken (Neisseria gonorrhoeae), die auch die Gonorrhoe beziehungsweise einen Tripper verursachen, oder Chlamydien (Chlamydia trachomatis) für die Entzündungen verantwortlich. In den meisten Fällen handelt es sich um Mischinfektionen mit beiden Bakterienarten.
Es gibt drei Übertragungswege der Infektion:
- Eine von der Scheide aufsteigende (aszendierende) Infektion (durch Geschlechtsverkehr oder anderweitig genital übertragene Bakterien (z.B. durch Spirale), die über die Scheide und die Gebärmutter ins innere Genitale aufsteigen).
- Eine absteigende (deszendierenden) Infektion (Andere Entzündungen im kleinen Becken (zum Beispiel Blinddarmentzündung), die sich auf die Adnexe fortsetzen oder Entzündungsreaktionen nach stattgehabten Operationen im kleinen Becken).
- Eine Infektion auf dem Blutweg (sog. hämatogene Infektion, typisch für Tuberkulose-Erreger).
Diagnose
Krankheitsverlauf
Ablauf der Behandlung
Behandlung einer Adnexitis
Bis zum Erhalt des Ergebnisses erfolgt eine i.v. Antibiose mit Ceftriaxon und Doxycyclin im Rahmen eines stationären Aufenthaltes. Nach Erhalt des Abstrichergebnisses, kann die Antibiose nochmals antibiogrammgerecht modifiziert werden (= passend zum Keimspektrum). Ebenso erhalten Adnexitis-Patientinnen Schmerzmittel bei Bedarf. Nach spätestens zwei Tagen sollte sich bereits ein Effekt der Behandlung zeigen und ein deutlicher Symptomrückgang. Sobald eine deutliche Besserung des Allgemeinbefindens und der Entzündungswerte im Blut sichtbar ist, kann die Entlassung geplant werden.