Cholangiozelluläres Karzinom

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Bösartige Lebertumoren

Definition der Erkrankung

Das cholangiozelluläre Karzinom (Gallengangkarzinom) ist ein seltener von den Lebergallengängen ausgehender bösartiger Tumor, welcher sowohl auf die Leber begrenzt sein kann, sich aber auch bis in den außerhalb der Leber liegenden Hauptgallengang ausdehnen kann.

Grundsätzlich müssen drei verschiedene Tumoren unterschieden werden: Gallenblasenkarzinome, Gallengangskarzinome und Tumoren an der Einmündung des Hauptgallengangs in den Zwölffingerdarm (Papillenkarzinome).

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Symptome

Klinische Symptome treten häufig spät auf und können dann als Ikterus, schmerzlose Gallenblasenvergrößerung Stuhlentfärbung, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz, Gewichtsverlust oder Oberbauchschmerzen imponieren. Auf die Leber beschränkte Tumoren werden in Abhängigkeit von der lokalen Ausbreitung der Erkrankung reseziert, wobei die operative Therapie von Fall zu Fall individuell geplant werden muss. Gallengangstumoren außerhalb der Leber sind sehr selten und treten gehäuft zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr auf.

Diagnose

Neben der klinischen Untersuchung und der Erhebung der Erkrankungsgeschichte basiert die Diagnostik vor allem auf der Bildgebung. Die bildgebende Diagnostik von Leberraumforderungen hat in den letzten Jahren beträchtliche Verbesserungen erfahren. Die Sonografie mit und ohne Kontrastmittel, das 3-Phasen-CT und die Magnetresonanztomografie mit leberspezifischen Kontrastmitteln werden im Allgemeinen durch nuklearmedizinische Verfahren ergänzt.

Zur OP-Planung werden zudem zunehmend 3D-Rekonstruktionen der Leber und ihrer Gefäße angefertigt. Bei nur etwa 10% der Leberläsionen bleibt die Dignität letztlich trotz Anwendung der bildgebenden Verfahren unklar. In diesen Fällen kann eine Feinnadelpunktion des Lebertumors und Untersuchung des gewonnenen Gewebes durch den Pathologen zur Diagnosestellung hilfreich sein. Diese ist jedoch kritisch zu sehen da hier nicht immer aussagekräftige Ergebnisse erzielt werden können und das Risiko der Tumorstreuung bei der Punktion von bösartigen Tumoren besteht.

Laborchemische Analysen sollten neben den Leberenzymen, Bilirubin und Cholestaseparametern auch eine Bestimmung der Tumormarker AFP, CA 19-9 und CEA zur Abgrenzung von bösartigen Raumforderungen umfassen. Die Bestimmung der Lebersyntheseparameter wie die Cholinesterase und der Quick-Wert ist zur weiteren Einschätzung der Leberfunktion notwendig, wenngleich sie keine zuverlässige Aussage über die potenzielle Leberfunktion nach einer Leberoperation zulassen.

Ablauf der Behandlung

Eine Operation von Lebertumoren (Leberresektion) muss individuell für jeden Patienten in Form und Ausmaß entschieden werden. Neben den Standardoperationen wie Hemihepatektomien, Segmentresektionen und atypischen Resektionen ist prinzipiell jede Kombination der resezierenden Verfahren untereinander möglich. Entscheidend für die OP-Planung ist, dass dem Patienten nach der Operation genügend funktionstüchtiges Lebergewebe zur Verfügung stehen muss um ein Leberversagen zu verhindern. Hilfreich hierbei ist die 3D-Rekonstruktion der Leber und ihrer Gefäße. Technisch werden wann immer möglich anatomische Resektionsverfahren entlang der Segmentgrenzen der Leber durchgeführt, da diese mit geringem Blutverlust verbunden sind.

Operativ stellt die Entfernung der Gallenblase und Resektion des anliegenden Lebergewebes die Methode der Wahl dar. Tumoren des Hauptgallengangs und seiner Aufzweigung vor der Leber werden durch Leberresektion und Entfernung der umliegenden Lymphknoten therapiert sofern die Erkrankung lokal begrenzt ist. Papillentumoren werden analog zu Tumoren der Bauchspeicheldrüse durch eine Whippelsche Operation reseziert.

Eine Leberresektion bei Lebermetastasen stellt immer eine individuelle Einzelfallentscheidung dar, bei der der Verlauf und das Ausmaß der Grunderkrankung sowie der lokale Befund in der Leber evaluiert werden muss. Dies geschieht im Rahmen der interdisziplinären Lebersprechstunde unserer Klinik.

Zur Lebergewebedurchtrennung werden verschiedene technische Verfahren wie Ultraschalldissektion, Klammernahtgeräte, Koagulation und mechanische Durchtrennung oder Wasserstrahldissektoren verwendet. Welches OP-Verfahren und welches OP-Ausmaß zur Anwendung kommt, wird individuell für jeden Patienten geplant.

Allgemein vereinheitlichbare Indikationen zur Leberresektion gibt es nicht. In spezialisierten Zentren wie unserem werden anhand der Bildgebung, der Krankheitsgeschichte des Patienten und der vorhandenen Leberfunktion individuelle Konzepte zur Leberresektion erstellt.

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