Eileiterschwangerschaft

Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Definition der Erkrankung

In 1 von 100 Schwangerschaften kommt es zur Einnistung einer befruchteten Eizelle außerhalb der Gebärmutter. Am häufigsten kommt es mit 99 % zu einer Eileiterschwangerschaft (Tubargravidität), aber auch am Eierstock, in der Bauchhöhle und am Gebärmutterhals findet sich in sehr seltenen Fällen eine Eizelle. Eine EUG entsteht, wenn die befruchtete Eizelle aufgrund von Hindernissen nicht innerhalb der ersten 5-6 Tage in die Gebärmutterhöhle wandern kann; dann nistet sich die Zelle am derzeitigen Aufenthaltsort ein.

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Symptome

Symptome einer Eileiterschwangerschaft

Je nach Lage und Alter der Schwangerschaft können die Beschwerden sehr unterschiedlich sein. Häufig findet sich die Kombination aus ausbleibender Monatsblutung, Schmierblutungen und leichten einseitigen Schmerzen im Unterbauch. Jedoch reichen die Symptome grundsätzlich von völliger Beschwerdefreiheit bis zum Kreislaufschock, dies sind aber Ausnahmefälle. Außerdem können die Beschwerden akut oder in Stärke zunehmend auftreten. Häufig wird auch von den sogenannten unsicheren Schwangerschaftszeichen berichtet, wie z.B. morgendliche Übelkeit, Brustspannen, häufiger Harndrang, Appetitänderungen.

Ursachen

Risikofaktoren einer Eileiterschwangerschaft

Risikofaktoren sind, neben angeborenen Besonderheiten, mechanische Hindernisse, z.B. Verwachsungen nach entzündlichen Erkrankungen, Vor-Operationen im Bauchraum, Endometrioseherde oder in seltenen Fällen auch nach Einlage einer Spirale (Intrauterinpessar). Auch hormonelle oder funktionelle Störungen wie eine Einschränkung der Tubenfunktion können eine EUG verursachen

Diagnose

Diagnose einer Eileiterschwangerschaft

Neben der klinischen Untersuchung, bei der sich ein Druckschmerz im Unterleib neben der Gebärmutter findet und eventuell sogar eine Eileiterschwangerschaft getastet werden kann, ist die Laboruntersuchung aufschlussreich. Denn das Schwangerschaftshormon ist zwar messbar, aber viel niedriger als in der jeweilig errechneten Woche erwartet. In der Ultraschalluntersuchung zeigt sich eine leere Gebärmutterhöhle oder eine fruchtblasenähnliche Ringstruktur (Pseudogestationssack). Auch freie Flüssigkeit oder eine erweiterte Tube stärken den Verdacht auf eine Extrauteringravidität. Sichern lässt sich der Verdacht mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie).Extrauteringraviditäten werden aufgrund der verbesserten Ultraschall- und Labordiagnostik häufig früh entdeckt und sogleich behandelt.

Krankheitsverlauf

Krankheitsverlauf einer Eileiterschwangerschaft

Extrauteringraviditäten werden aufgrund der verbesserten Ultraschall- und Labordiagnostik häufig früh entdeckt und sogleich behandelt. Die EUG kann auch ein Notfall sein, wenn z.B. der Eileiter rupturiert und es zu einem hohen Blutverlust kommt.

Ablauf der Behandlung

Behandlung einer Eileiterschwangerschaft

Sichert man eine Eileiterschwangerschaft mittels Bauchspiegelung, kann auch gleichzeitig therapeutisch vorgegangen werden. Die Vorgehensweise ist abhängig von Kinderwunsch, Größe und Lokalisation der Schwangerschaft, so kann man organerhaltend oder tubenentfernend operieren.

Wird die EUG sehr früh erkannt bzw. ist die Patientin beschwerdefrei ohne Blutungen oder Rupturgefahr, so kann auch medikamentös vorgegangen werden. Während der Bauchspiegelung können Prostaglandine oder Methotrexat in die EUG gespritzt werden. Eine medikamentöse Therapie kann in eindeutigen Fällen aber auch intravenös verabreicht werden, wodurch eine Bauchspiegelung vermieden wird.

Mögliche Komplikationen / Risiken

Risiko einer organerhaltenden Bauchspiegelung ist die Wiederholungsgefahr einer EUG mit 5-20 %.

Nachsorge

Im Verlauf muss in allen Fällen der Abfall des Schwangerschaftshormons (ßHCG) bis unter die Nachweisgrenze kontrolliert werden.

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