Epileptischer Anfall

Neurologie und Poliklinik

Definition der Erkrankung

Epileptische Anfälle sind eine häufige neurologische Erkrankung und treten bei etwa 10% der Gesamtbevölkerung im Laufe ihres Lebens auf, allerdings leidet nur bis zu 1% dieser Patienten unter einer Epilepsie. In diesem Fall besteht dauerhaft eine erhöhte Bereitschaft epileptische Anfälle zu erleiden.

Eine besonders schwerwiegende Sonderform epileptischer Anfälle ist der Status epilepticus. Ein Status epilepticus ist klinisch definiert als:

a) ein verlängerter epileptischer Anfall, dessen Dauer eine Grenze von 5 Minuten (bei generalisiert tonisch-klonischen Anfällen und von 10-15 Minuten bei fokalen Anfällen oder Absencen) überschreitet, oder

b) eine Serie von zwei oder mehr epileptischen Anfällen ohne Wiedererlangen des Bewusstseins zwischen den Anfällen.

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Symptome

Die Symptome epileptischer Anfälle können vielfältig sein. Sie reichen von einem plötzlichen Bewusstseinsverlust mit begleitenden Verkrampfungen und/oder (rhythmischen) Zuckungen der Extremitäten bis hin zu neurologischen Defiziten wie z.B. eine Halbseitenlähmung oder Sprachstörungen. Allerdings können auch Orientierungs- oder Gedächtnisstörungen Ausdruck epileptischer Anfälle sein. Insbesondere bei der schwerwiegenden Form des Status epilepticus kommt es häufig zu einer prolongierten Bewusstseinsstörung mit ggf. Beeinträchtigung der Schutzreflexe und notwendig einer maschinellen Beatmungstherapie.

Ursachen

Die Ursachen eines epileptischen Anfalles sind sehr unterschiedlich und reichen von strukturellen Ursachen wie z.B. stattgehabten Schlaganfällen bis hin zu immunologischen oder auch infektiösen Ursachen bei z.B. bakterieller Meningitis. Allerdings kann bei bis zu 30% aller Patienten mit Epilepsie keine eindeutige Ursache gefunden werden.

Diagnose

Neben der Anamneseerhebung und körperlichen Untersuchung wird die Diagnose durch ergänzende apparative Verfahren wie das Elektroenzephalogramm (EEG) und bildgebender Diagnostik mittels CT und ggf. MRT ergänzt.  Ebenfalls werden neben regelmäßigen Blutuntersuchungen auch Untersuchungen des Nervenwassers (Liquor) durchgeführt.

Krankheitsverlauf

Der Krankheitsverlauf (insbesondere bei der Sonderform des Status epilepticus) ist sehr individuell und abhängig von der zu Grunde liegenden Ursache. Statistische Mittelwerte sind der Vielzahl von beeinflussenden Faktoren mit großer Vorsicht zu betrachten.

Folgeerkrankungen

Über mögliche kurz- oder längerfristige Folgen der einzelnen Untersuchungen und Therapie wird im Rahmen des stationären Aufenthalts regelmäßig aufgeklärt.

Ablauf der Behandlung

Der Ablauf der Behandlung ist ebenfalls sehr individuell und gestaltet sich nicht zuletzt auf Basis der zu Grunde liegenden Ursache sehr unterschiedlich. Deshalb werden der Ablauf der geplanten Diagnostik, sowie die Ergebnisse regelmäßig besprochen und parallel daraus resultierende Behandlungsabläufe erläutert.

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Nachsorge

Die Nachsorge erfolgt in unserer Epilepsieambulanz oder geteilt mit einer räumlich entfernten wohnortnahen Einrichtung.

Das zeichnet uns aus

Das Team der neurologischen Intensivstation versorgt kritisch kranke Patienten in der Neurologischen Intensivstation (12 Betten) und in der Notfallambulanz und ermöglicht eine rasche Diagnose und optimale Behandlung durch strukturierte individualisierte Behandlungspläne.

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