Erweiterung der Beckenarterien und Kniegelenksarterien

Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie

Definition der Erkrankung

Aneurysmen können in jedem Bereich der unteren Extremität vorkommen, treten jedoch meistens im Bereich der Becken- und Kniegelenksarterien auf. Beckenarterien-Aneurysmen kommen selten isoliert, sondern meistens kombiniert mit einer Aussackung der Bauchschlagader vor und werden dann auch gemeinsam behandelt. Zirka jeder fünfte Patient mit einem Bauchaortenaneurysma hat begleitend auch ein Aneurysma der Kniegelenksarterie.

Weitere Informationen

Symptome

In den meisten Fällen verursachen Aneurysmen keine Symptome, sondern werden zufällig entdeckt.

Die Gefäßaussackung ist selten vollständig von Blut durchflossen. An der Innenseite der erweiterten Gefäßwände lagert sich häufig geronnenes Blut ab, welches sich teilweise wieder lösen und mit dem Blutstrom als Gerinnsel in die Beinarterien gespült werden kann; hierdurch wird in den tiefer liegenden Beinabschnitten ein Gefäßverschluss verursacht (arterielle Embolie). Dies kann zu Gefäßverschlüssen führen, welche entweder stumm, das heißt ohne Symptome ablaufen oder sich in belastungsabhängigen Schmerzen bemerkbar machen (siehe auch pAVK). Im schlimmsten Fall kann es zu einem akuten Verschluss mit Gefahr für den Erhalt des Beines kommen (siehe auch kritische Extremitätenischämie).

Ursachen

Die Ursache für Aneurysmen ist noch nicht gänzlich geklärt; der Atherosklerose (Gefäßwandverkalkung) kommt jedoch eine große Bedeutung zu. Risikofaktoren für die Atherosklerose sind Alter, männliches Geschlecht, Rauchen und Diabetes mellitus.

Diagnose

Klinische Untersuchung, Ultraschall und Schnittbilddiagnostik mit Kontrastmittel (meistens in Form einer CT-Angiographie).

Ablauf der Behandlung

Eine Operation kann notwendig werden, wenn die Aneurysmen eine bestimmte Größe überschreiten und die Gefahr des Platzens besteht. Für Aneurysmen der Beckenarterie ist die Ausschaltung ab einem Durchmesser von 3 cm und  für Aneurysmen der Kniegelenksarterien ab einem Durchmesser von 2 cm zu erwägen.

Abhängig von der Beschaffenheit des Aneurysmas sowie den Begleiterkrankungen des Patienten kann sowohl eine offen operative Aneurysmaausschaltung mittels einer Bypassanlage (mit körpereigener Vene oder einer Kunststoffprothese) als auch ein minimal-invasives (endovaskuläres) Verfahren im Sinne von kathetertechnischem Einbringen eines ummantelten Stents erfolgen.

Nachsorge

Abhängig von der Lokalisation der Erkrankung sowie der Art der Operation ist eine Einnahme von Blutgerinnungshemmern (z.B. ASS 100) notwendig. Zudem empfiehlt sich eine jährliche Kontrolle der betroffenen Gefäße.