Gallenblasenkarzinom

Auch im Bereich von Gallenwegen und Gallenblase gibt es bösartige Neubildungen (Karzinome). Insgesamt sind diese Erkrankungen selten. Es gibt allerdings Patientengruppen, die ein erhöhtes Risiko besitzen. Hierzu zählen beispielsweise Patienten mit einer primär sklerosierenden Cholangitis (PSC), die wiederum besonders häufig bei Patienten mit einer Colitis ulcerosa oder einem M. Crohn auftritt.

Neubildungen in der Gallenblase werden meist zufällig nach einer Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie) entdeckt. Krebserkrankungen der Gallenwege sind dagegen schwierig zu behandeln, da sie in der Regel in der Leber lokalisiert sind. Operationen dieser Erkrankungen sind dadurch technisch aufwändig und oft sehr umfangreich.

Die einzige Heilungschance von Krebserkrankungen im Bereich von Gallenblase und Gallenwegen besteht in der frühzeitigen Operation. Operationen beim Gallengangkrebs zählen zu den größten und schwierigsten in der Chirurgie. In einigen Fällen, in denen eine komplette Entfernung des Tumors nicht erreicht werden kann und ein Gallestau besteht, wird zur Behebung des Gallenstaus eine Umgehungsoperation durchgeführt.

Wenn eine Operation nicht möglich ist, müssen alternative Behandlungsmöglichkeiten (Bestrahlung, Chemotherapie, medikamentöse Behandlung) geprüft werden. In der Regel kann damit eine Heilung der Erkrankung aber nicht mehr erreicht werden. Trotzdem sind diese Behandlungsformen sinnvoll und wichtig vor allem zur Linderung von Beschwerden.

Eine besondere Behandlungsmöglichkeit besteht bei einer Krebserkrankung der Gallenwege, wenn es durch einen Aufstau der Gallengänge zu einer Gelbfärbung (Ikterus) gekommen ist: Hierbei kann endoskopisch ein kleines Röhrchen (Stent) in die Gallenwege eingelegt werden, worüber die aufgestaute Galle abfließen kann. Dadurch kann dem betroffenen Patienten in der Regel eine Operation erspart werden. Diese endoskopische Untersuchungen werden in unser Abteilung häufig vorgenommen.