Hepatoblastom
Sektion KinderchirurgieDefinition der Erkrankung
Das Hepatoblastom ist der häufigste Lebertumor bei Kindern. Etwa 20 Kinder erkranken jährlich an diesem Tumor in Deutschland, wobei der Erkrankungsgipfel im Kleinkindalter liegt.
Diagnose
Neben Blutuntersuchungen sind radiologische Verfahren das Mittel der Wahl für eine genaue Diagnosestellung.
Im Blut lassen sich zwei Tumormarker (alpha-Fetoprotein, beta-HCG) nachweisen. Darüber hinaus untersuchen wir Ihr Kind mithilfe der Sonografie. Damit gewinnen wir vielfältige Informationen über die Lage und die Größe des Tumors.
Um die Beziehung des Tumors zu den Lebergefäßen und den Lebersegmenten erfassen zu können, ist die Magnetresonanztomografie(MRT) das Standardverfahren der Wahl. Eine Computertomografie (CT) setzen wir wegen der Strahlenbelastung nur noch bei bestimmten Fragen notwendig.
Die anstehende Operation planen wir anhand einer optimierten MRT-Diagnostik mit Gefäßdarstellung. Diese virtuelle 3D- Operationsplanung hilft uns, eine exakte Vorstellung des Operationsbefundes vor der Operation zu erhalten.
Ablauf der Behandlung
Die Therapie beim Hepatoblastom ist in der Therapieoptimierungsstudie (HB 99) der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) festgelegt.
Operation
Bei Hepatoblastomen, die auf einen Leberlappen beschränkt sind und die keine Absiedlungen zeigen, führen wir eine Teilentfernung der Leber durch. Sollte der Tumor so groß, dass eine vollständige Entfernung des Tumors anfangs nicht möglich erscheint, empfehlen wir zuerst eine Chemotherapie. Die operative Entfernung findet im Anschluss statt. Das entnommene Gewebe lassen wir zur Diagnosesicherung feingeweblich untersuchen.
Chemotherapie
Die Chemotherapie wird gegebenenfalls vor oder nach einer anstehende Operation nach den Protokollen der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) durchgeführt.
Strahlentherapie
Eine eindeutige Wirkung der Strahlentherapie auf ein Hepatoblastom konnte bisher nicht gezeigt werden.