Impotenz
Urologische KlinikDefinition der Erkrankung
Die Induratio Penis Plastika (= IPP), auch Peyronie’s disease genannt, ist eine Erkrankung des Penis, bei der sich im Bereich der Schwellkörperaussenhülle (Tunica albuginea) erst bindegewebige später dann verkalkende Knoten (Plaques) bilden. Diese führen bei einer Erektion zu Einkerbungen des Penis oder zu mehr oder weniger ausgeprägten Penisverkrümmungen (Deviationen), die meist nach oben, seltener zur Seite zeigen. Oft ist dabei die Durchführung eines normalen Geschlechtsverkehrs nicht mehr möglich.
Am häufigsten tritt die IPP bei Männern zwischen dem 45. Und 60. Lebensjahr auf. Ein gehäuftes Auftreten der IPP wird bei Männern mit anderen bindegewebigen Narbenbildungen (Dupuytren, Morbus Ledderhose) beobachtet. Auch bei Diabetikern wird ein gehäuftes Auftreten berichtet.
Zu Beginn der Erkrankung bemerken die Patienten meist eine knotige Verhärtung im Bereich des Penisschaftes, die vor allem bei einer Erektion Schmerzen bereitet. Im weiteren Verlauf kommt es dann häufig zu einer Größenzunahme des Plaque und zur Ausbildung einer Penisverkrümmung bei der Erektion. Später lassen die Schmerzen oft nach, wobei die Krümmung noch zunehmen kann. Ab einer Penisverkrümmung von > 40° tritt in der Regel ein mechanisches Problem beim Geschlechtsverkehr auf.
Eine maligne Entartung, d.h. die Entstehung eines bösartigen Tumors, also von Krebs, wurde bisher im Zusammenhang mit der IPP noch nie beobachtet.
Ablauf der Behandlung
Die Therapieansätze sind, da die Ursache der Behandlung letztlich unklar ist, allenfalls als symptomatisch zu bezeichnen. Neben medikamentöser Therapie wird der Anwendung der lokalen Stoßwellentherapie (ESWT) ein gewisser Erfolg in der Schmerztherapie der IPP zugeschrieben. Bei ausgeprägten Befunden, die z.B. dazu führen können, dass kein Geschlechtsverkehr mehr möglich ist kann eine operative Therapie (z.B. Penisbegradigung durch einsetzen eines Patches im Bereich des eingeschnittenen Plaques) erforderlich sein. Eine operative Therapie sollte idealerweise erst durchgeführt werden, wenn zirka seit einem halben Jahr keine Schmerzen mehr bestehen und vor allem keine Zunahme der Krümmung mehr bemerkt werden kann, da sonst die Gefahr besteht, das es nach der Operation zu einem erneuten Auftreten der Verkrümmung kommen kann.
Bei gleichzeitigem Vorliegen einer IPP und einer erektilen Dysfunktion (ED, Impotenz) sollte die Implantation einer semirigiden oder hydraulischen Penisprothese in Erwägung gezogen werden.