Karpaltunnelsyndrom
Bereich Hand-, Ellenbogen- und MikrochirurgieDefinition der Erkrankung
Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste Nervenengpasssyndrom. Es entsteht durch Druckbelastung des Mittelnervens (N. medianus) auf Höhe des Handgelenkes. An dieser Stelle tritt der Nerv gemeinsam mit den Fingerbeugesehnen durch eine natürliche Engstelle, den so genannten Karpaltunnel.
Symptome
Im frühen Stadium der Erkrankung schlafen die ersten drei Finger sowie der speichenseitige Ringfinger durch den erhöhten Druck auf den Mittelnerv (N. medianus) wiederholt ein. Außerdem können nachts Schmerzen auf Höhe des beugeseitigen Handgelenkes sowie in den genannten Fingern auftreten.
Im fortgeschrittenen Stadium stellt sich eine andauernde Gefühlsminderung von Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und dem halben Ringfinger ein. Anzeichen für eine lange bestehende Druckschädigung des Mittelnervs können auch der Schwund der Daumenballenmuskulatur sein, welche von einem Ast des Mittelnervs versorgt wird.
Ursachen
Diagnose
Krankheitsverlauf
Ablauf der Behandlung
Nach Diagnosestellung erfolgt in den meisten Fällen zunächst eine konservative Behandlung mittels Nachtlagerungsschienen und abschwellenden Maßnahmen über ca. 6 Wochen. Bei ausbleibender Besserung ist eine operative Behandlung häufig notwendig.
Die Operation verfolgt das Ziel, das Karpaltunneldach komplett zu spalten, um den Mittelnerv (N. medianus) zu entlasten. Das kann durch verschiedene Operationstechniken erreicht werden: Man unterscheidet hier die herkömmliche "offene Karpaltunnelspaltung" von einer offenen Spaltung mit verkleinertem Hautschnitt, die mit zwei endoskopischen Verfahren (ein oder zwei sehr kleine Hautschnitten) durchgeführt werden. Die Ergebnisse beider Operationsmethoden sind als gleichwertig anzusehen. Die Nachbehandlung sieht eine kurzfristige Stabilisierung des Handgelenkes durch einen Verband vor. Die Finger sollen aber bereits am Tag nach der Operation wieder frei bewegt werden. Eine spezifische Nachbehandlung ist in aller Regel nicht erforderlich. Für zwei bis drei Wochen sollte jedoch eine stärkere Belastung der Hand vermieden werden. Arbeitsfähigkeit besteht - je nach Belastung der Hand - zwischen zwei bis drei Wochen.