Kavernom

Sektion Vaskuläre Neurologie

Definition der Erkrankung

Das Kavernom (lat. Haemangioma cavernosum) ist ein Hämangiom, also eine Gefäßmissbildung. Histologisch bestehen Kavernome aus mittel- bis großlumigen pathologischen Blutgefäßen, deren dünne Wände häufig exzentrisch fibrosiert erscheinen. In der Umgebung finden sich häufig Ablagerungen von Blutabbauprodukten (Hämosiderin) als Hinweis auf ältere Einblutungen.

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Symptome

Kavernome können durch epileptische Anfälle oder neurologische Ausfallserscheinungen auffällig werden, wenn sie zu einer intracerebralen Blutung geführt haben.

Ursachen

Angeboren

Die meisten Kavernome treten sporadisch auf, selten ist ein familiäres Auftreten, die sogenannte Kavernomatose. Bei diesen Patienten unter anderem Mutationen der Gene CCM1, CCM2 oder CCM3 nachgewiesen werden.

Diagnose

MRT, MR-Angiografie, selten Katheterangiografie

Krankheitsverlauf

Für die Hirnblutungs-Wahrscheinlichkeit gibt es keine zuverlässigen Daten. Die Schätzungen belaufen sich, je nach Größe des Befundes, auf 0,5 % bis 10 % pro Jahr.

Folgeerkrankungen

Hirnblutung, Epilepsie

Ablauf der Behandlung

Insbesondere nach Blutung oder bei nicht anders kontrollierbaren epileptischen Anfällen werden Kavernome durch eine Operation entfernt. Die Operationsindikation wird bei asymptomatischen Zufallsbefunden eher zurückhaltend gestellt. Auch eine Strahlenbehandlung ist möglich.

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Mögliche Komplikationen / Risiken

Hirnblutung, Epilepsie