Komplexe Trachealfehlbildungen

Klinik für Kinderkardiologie und Angeborene Herzfehler

Definition der Erkrankung

Die Klinik für Herzchirurgie (Sektion Kinderherzchirurgie) und die Klinik für Kinderkardiologie und Angeborene Herzfehler versorgen seit mehr als 25 Jahren Patienten aller Altersgruppen mit komplexen trachealen Fehlbildungen. Diese Behandlungsverfahren, wie Trachealrekonstruktionen, Manschettierungen, Trachea- und Bronchusdesobstruktionen wurden durch den Emeritus der Klinik für Herzchirurgie, Prof. Dr. S. Hagl, implementiert und werden nun von seinem Nachfolger in dieser Tradition Prof. Dr. Ts. Loukanov fortgesetzt. In den letzten Jahren hat sich außerdem eine fruchtbare Kooperation mit der Klinik für Thoraxchirurgie der Thoraxklinik Heidelberg entwickelt.

Wir bieten Ihnen für diese Krankheitsbilder eine kollektive interdisziplinäre Betreuung und ggfs. chirurgische Therapieoptionen, die wir gerne im persönlichen Gespräch erläutern. Im Folgenden möchten wir Ihnen erklären, für welche Patienten diese Therapieverfahren zur Anwendung kommen und wie diese Therapie erfolgt.

  1. Kinder mit Erweichung der Luftröhre (Tracheomalazie) aller Altersgruppen, die hochgradige Probleme mit der Atmung haben und in der Regel beatmungspflichtig sind
  2. Kinder mit kurz- oder langstreckiger Verengung (Stenose) der Trachea (Luftröhre), die als Anlagestörung auftritt (sogenannte Schornstein oder Funnel-Trachea)
  3. Kombinierte Fehlbildungen vonn 1) und 2)
  4. Gefäßringbildungen mit Verengung oder Instabilität der Trachea (Luftröhre) und/oder der Bronchien
  5. Kinder mit angeborenen Herzfehlbildungen und zusätzlichen unter A-D aufgeführten trachealen Fehlbildungen

Weitere Informationen

Diagnose

In der  Beurteilung eines jeden Falles stützen wir uns auf die Befunde der Echokardiografie, Angiografie, MRT/ CT-Diagnostik und der Tracheo-Bronchoskopie.

Ablauf der Behandlung

Wir streben primär die Dekompression und/oder Stabilisierung des jeweiligen Abschnittes der Atemwege an. Erst danach folgen die Maßnahmen zu invasiveren Operationen, ggfs. auch mit Teilresektionen.

Mögliche Techniken sind

  • Operation zur Dekompression der Trachea und/oder der Bronchien ohne oder mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine
  • Entfernung des betroffenen Bezirks der Luftröhre unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine und Rekonstruktion der Luftröhre durch plastische Techniken
  • Externe Re-Expansion der Luftröhre durch ein Goretex-Rohr In jedem Fall wird hierbei unmittelbar im OP das Ergebnis durch eine Bronchoskopie kontrolliert.

Ley S, Loukanov T, Ley-Zaporozhan J, Springer W, Sebening C, Sommerburg O, Hagl S, Gorenflo M Long-term outcome after external tracheal stabilization due to congenital tracheal instability. Ann Thorac Surg. 2010 Mar;89(3):918-25. doi: 10.1016/j.athoracsur.2009.11.066.

Loukanov TS, Sebening C, Springer W, Hagl S, Karck M, Gorenflo MThe evolution of the pulmonary arterial sling syndrome, with particular reference to the need for reoperations because of untreated tracheal stenosis. Cardiol Young. 2009 Sep;19(5):446-50. doi: 10.1017/S1047951109990576. Epub 2009 Aug 7.

Loukanov T, Gorenflo M, Sebening C, Springer W, Eichhorn J, Ulmer H, Hagl S Surgical treatment of long-segment tracheal anomalies in infants and children. Thorac Cardiovasc Surg. 2007 Sep;55(6):375-9.

Loukanov T, Sebening C, Gorenflo M, Hagl S Management of congenital tracheal stenosis in infancy. Eur J Cardiothorac Surg. 2007 Feb;31(2):331. Epub 2006 Nov 29.

Spezialisten