Lese-Rechtschreib-Schwäche
Hals-, Nasen- und OhrenklinikDefinition der Erkrankung
Bei Störungen des Laut- und Schriftspracherwerbs werden eine beeinträchtigte auditive Wahrnehmung und Sprachverarbeitung diskutiert. Auch wenn sich „hörbare“ Symptome einer Sprachentwicklungsstörung wie Artikulations- oder Grammatikfehler bessern, können Schwächen in der auditiven Wahrnehmung und Sprachverarbeitung bestehen bleiben und zu Problemen beim Schriftspracherwerb führen.
Ursachen
Sowohl genetische Faktoren als auch Umwelteinflüsse spielen bei der Entstehung von Störungen des Schriftspracherwerbs eine Rolle. Neurobiologische Modelle beschreiben Interaktionen zwischen höheren kognitiven Funktionen, dem orthographischen Wissenserwerb, der Sprachwahrnehmung und Einflüssen aus dem Umfeld des Kindes. Als relevante, auch für das therapeutische Vorgehen entscheidende Faktoren für die Entstehung der Teilleistungsstörung fallen Begriffe wie die phonologische Bewusstheit, das auditive Arbeitsgedächtnis und die Phonemdiskrimination– also verschiedene Bereiche der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung von Sprache.
Diagnose
Ablauf der Behandlung
Wenn eine Lese- und Rechtschreibstörung diagnostiziert wurde, sollte eine adäquate Behandlung eingeleitet werden. Häufig kann in den ersten Jahren der Schriftsprachentwicklung logopädische Therapie sinnvoll sein, insbesondere bei Schwächen in der Phonemdiskrimination und in der phonologischen Bewusstheit. Im späteren Verlauf kann eine lerntherapeutische Behandlung mit Fokus auf übergeordnete, regelhafte Vorgehensweisen und metasprachliche Kognitionen erfolgen. Bei zusätzlichen Störungen bringt eine psychotherapeutische Behandlung Hilfe. Die Therapieempfehlung wird individuell auf Grundlage der interdisziplinären Untersuchungsergebnisse erstellt.