Lungenmetastasen

Thoraxchirurgie Thoraxonkologie

Definition der Erkrankung

Viele primär außerhalb der Lunge entstandenen Tumorerkrankungen (z.B. Hautkrebs, Nierenzellkarzinom, Darmkrebs, Sarkome) können Absiedlungen (Metastasen) in die Lungen bilden. Bei ca. 30% der an Krebs erkrankten Patienten treten diese Metastasen auf. Lungenmetastasen können einzeln (solitär) vorliegen, die Lunge aber auch mit vielen (multiplen) Metastasen durchsetzen.

Lungenmetastasen machen anfangs keine oder nur geringe Beschwerden. Erst im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Reizung der Bronchien, mit Husten und gelegentlich Bluthusten, zunehmender Atemnot, Gewichtsverlust und Schmerzen in der Brust, wobei Schmerzen im Brustbereich darauf hinweisen, dass die Tumoren in die Wandstrukturen bis in die Rippen hineingewachsen sind.

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Ablauf der Behandlung

Wichtig für Entscheidungen hinsichtlich einer Therapie sind Anzahl und Größe der Lungenmetastasen, aber auch eine eventuell vorliegende Metastasierung in andere Organe sowie der Allgemeinzustand der Lunge und des Patienten.

Bei etwa einem Drittel der betroffenen Patienten bietet sich die Möglichkeit, bestehende Lungenmetastasen operativ zu entfernen. Hierbei ist von besonderer Wichtigkeit, dass alle verdächtigen Lungenrundherde entfernt werden und die Entfernung „im Gesunden“ (mit genug Abstand zu den Rändern der Metastase) erfolgen kann. In der Regel sollte der Primärtumor entfernt oder gut kontrolliert sein und das Vorliegen weiterer Metastasen in anderen Organen ausgeschlossen sein.

Sollte nur eine einzige („solitäre“) Lungenmetastase bestehen, so wird in der Regel unmittelbar die Operation geplant. Wenn hingegen mehrere Lungenmetastasen vorliegen, wird meist zunächst eine Verlaufskontrolle mittels Computertomographie in einem Zeitabstand von 4-6 Wochen durchgeführt, um das Wachstumsverhalten und somit die Ausdehnung und Sinnhaftigkeit der geplanten Operation besser einschätzen zu können.

Eventuell wird das Ärzteteam vor Planung der eigentlichen Operation eine Probeentnahme aus einem der verdächtigen Lungenherde anstreben um sicherzugehen, dass es sich um Metastasen des bekannten Tumors und nicht um eine neu entstandene bösartige Erkrankung handelt.