Morbus Dupuytren

Bereich Hand-, Ellenbogen- und Mikrochirurgie

Definition der Erkrankung

Morbus Dupuytren (Dupuytren'sche Kontraktur) ist eine krankhafte Veränderung der Handinnenfläche, bei der das Bindegewebe entlang der Fingerbeugesehnen sowie im Bereich der Hohlhandfaszie vernarbt. Dadurch verdicken und verkürzen sich die Strukturen gleichermaßen. Meistens verändern sich Ring- und Kleinfinger (siehe Abb. rechts). Die Krankheit tritt gewöhnlich bei Männern nach dem 50. Lebensjahr auf. Frauen sind wesentlich seltener davon betroffen.

Weitere Informationen

Symptome

Zunächst spürt der Patient nur eine unter der Haut liegende Verhärtung in der Handinnenfläche. Nach Monaten oder Jahren kommt es zu einer zunehmenden Einziehung der betroffenen Finger in die Hohlhand, verbunden mit der Unfähigkeit die Finger zu strecken.

Ursachen

Abgesehen von einer genetischen Disposition ist die Ursache der Erkrankung bislang weitgehend ungeklärt. Gehäuftes Auftreten wird bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Epilepsie oder starkem Alkoholkonsum beobachtet.

Ablauf der Behandlung

Konservative und operative Therapiemöglichkeiten

Während bei einigen Patienten die Ausdehnung der Erkrankung über viele Jahre nahezu konstant bleibt, tritt bei anderen Patienten innerhalb einiger Monate eine erhebliche Zunahme der Kontraktur (Fingerverkrümmung) auf. Eine operative Therapie sollte nicht zu früh erfolgen. Wir raten unseren Patienten jedoch zu einer Operation, wenn die Hand nicht mehr flach auf den Tisch gelegt werden kann. Das passiert, wenn sich der Morbus Dupuytren im Stadium 1-2 befindet. Die Wirksamkeit konservative Maßnahmen ist bislang nicht belegt. Die Aktivität und damit das Fortschreiten der Erkrankung werden vielmehr durch genetische Faktoren bestimmt.

Der operative Zugangsweg richtet sich unter anderem nach der Ausdehnung der Erkrankung. Meistens wird ein zickzackförmiger Schnitt im Verlauf der Hohlhand und der betroffenen Finger gewählt. Dieser verhindert spätere Komplikationen durch Narbenbildung im Bereich der Haut. Bei ausgeprägten Fällen muss eine lokale Hautlappenplastik eingeplant werden, um den möglichen Hautdefekt nach dem Ausgraden des Fingers abzudecken.

Während der Operation wird das gesamte krankhafte Bindegewebe entfernt. Eine Gefährdung liegt für die Gefäße und Nerven des Fingers sowie der Hohlhand vor, da sie von den Fasziensträngen umgeben sind und aus diesen erst mikrochirurgisch herauspräpariert werden müssen. Daraus ergibt sich auch eines der speziellen Risiken bei einer solchen Operation: die Gefäße und Nerven könnten verletzt werden.

Nach der Operation sind intensive physiotherapeutische Behandlungen sowie eine eigenständige Bewegungstherapie zur Wiedererlangung der vollen Beweglichkeit des Fingers notwendig.

Es gibt verschiedene Stadieneinteilungen des Morbus Dupuytren. Die gebräuchlichste Einteilung stammt von Tubiana (1961):

  • Stadium 0: keine Krankheitszeichen
  • Stadium 1: Summe der Gelenkkontrakturen zwischen 0° und 45°
  • Stadium 2: Summe der Gelenkkontrakturen zwischen 45° und 90°
  • Stadium 3: Summe der Gelenkkontrakturen zwischen 90° und 135°
  • Stadium 4: Summe der Gelenkkontrakturen zwischen über 135°

Während bei einigen Patienten die Ausdehnung der Erkrankung über viele Jahre nahezu konstant bleibt, tritt bei anderen Patienten innerhalb einiger Monate eine erhebliche Zunahme der Kontraktur (Fingerverkrümmung) auf. Eine operative Therapie sollte nicht zu früh erfolgen. Wir raten unseren Patienten jedoch zu einer Operation, wenn die Hand nicht mehr flach auf den Tisch gelegt werden kann. Das passiert, wenn sich der Morbus Dupuytren im Stadium 1-2
befindet.

 

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