Myasthenia gravis
Definition der Erkrankung
Bei der Myasthenia gravis handelt es sich um eine belastungsabhängige Muskelschwäche, die die Augenmuskeln (hängende Augenlider, Doppelbilder), aber auch die Mimik, das Schlucken und Sprechen sowie Extremitäten betreffen kann. Mitunter kann die Erkrankung in Krisen verlaufen und eine vorübergehende intensivmedizinische Behandlung erfordern.
Ursachen
Die Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen körpereigene Strukturen gebildet werden. Diese führen zu gestörter neuromuskulärer Übertragung. Am häufigsten handelt es sich dabei um Antikörper gegen den Acetylcholinrezeptor (AChR). Bei ca. 5% der Patienten mit myasthener Symptomatik können bislang keine Antikörper nachgewiesen werden. Ca. 20% der generalisierten Myasthenien mit Antikörpern gegen den AChR sind auf eine Thymomerkrankung zurückzuführen. In diesem Zusammenhang können auch weitere paraneoplastische Syndrome, wie zum Beispiel eine Muskelentzündung, auftreten. Bei angeborenen (kongenitalen) myasthenen Syndromen bestehen genetisch bedingte Veränderungen der neuromuskulären Endplatte.
Ablauf der Behandlung
Die Behandlung der autoimmunen Myasthenie umfasst neben symptomatischer Therapie verschiedene Stufen der Immuntherapie. In frühen Stadien der generalisierten Myasthenie mit AChR Antikörpern wird eine Thymektomie empfohlen, die minimal invasiv vorgenommen werden kann.
Weitere Informationen
Deutsche Myasthenie Gesellschaft
Das zeichnet uns aus
- langjährige Expertise in Diagnostik und Therapie des gesamten Spektrums myasthener Erkrankungen (unter Einschluss seronegativer Myasthenien, des Lambert-Eaton-Syndroms, kongenitaler Myasthenien)
- Beurteilung von Therapieresistenz und Notwendigkeit der Therapieeskalation
- Diagnostik und Therapie paraneoplastischer Syndrome im Rahmen von Thymomerkrankungen (Myasthenien, Muskelentzündungen) auf interdisziplinärer Ebene
- wissenschaftliche Kooperationen zur erweiterten Antikörperdiagnostik http://www.neuromuscularbcn.org/
- Teilnahme an aktuellen Therapiestudien, https://dmg-online.de/
- Kooperation mit der Klinik für Thoraxchirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg, Prof. Dr. med. Hauke Winter, zur Thymektomie und operativen Behandlung von Erkrankungen der Thymusdrüse
Meist kann dies endoskopisch und hochpräzise roboterassistiert vorgenommen werden.
www.thoraxklinik-heidelberg.de/suche
Kontakt zur Thymus-Sprechstunde: Sekretariat Prof. H. Winter, Tel. 06221-396 1101, Fax: 3961102,
mail: v-thor.chirurgie(at)med.uni-heidelberg.de;
Ansprechpartner: Ltd. OA PD Dr. med. Martin Eichhorn
OA Dr. med. Florian Eichhorn