Patellarsehnenruptur
Bereich Sportorthopädie und SporttraumatologieDefinition der Erkrankung
Unter einer Patellarsehnenruptur versteht man den Riss der Sehne, welche die Kniescheibe und den Schienbeinhöcker miteinander verbindet. Zwar sind Risse dieser Sehne seltener als Risse der Quadrizepssehne, betreffen jedoch vornehmlich junge Patienten und haben weitreichende Folgen für die Kniegelenksfunktion.
Ursachen
Ein Patellarsehnenriss kann sowohl durch direkte als auch durch indirekte (z.B. Sprungbewegungen, Fehltritt beim Treppensteigen etc.) Gewalteinwirkung entstehen. Der größte Teil der Rupturen tritt bei gebeugtem Kniegelenk auf, da hier die einwirkenden Kräfte am größten sind. In vielen Fällen ist die Ruptur jedoch das Ergebnis zugrundeliegender degenerativer Veränderungen. Verschiedene begünstigende Faktoren für einen Sehnenriss werden in der Literatur beschrieben (Stoffwechselstörungen, Antibiotikaeinnahme, Rauchen, Kortisontherapie).
Ablauf der Behandlung
Nach Zusammenschau der klinischen und radiologischen Befunde erfolgt die individuelle Therapieempfehlung.
Teilrupturen der Patellarssehne mit erhaltener Streckfähigkeit können konservativ therapiert werden. Komplette Rupturen werden in der Regel mit einer offenen Sehnennaht operativ versorgt. Das Grundprinzip aller Therapiemöglichkeiten ist die Refixation der Sehne an der Kniescheibe. Dabei ist die frühfunktionelle Nachbehandlung für das klinische Endergebnis von großer Bedeutung. Bei starker degenerativer Veränderung oder komplizierten Verletzungsmustern kann eine Sehnenrekonstruktion mit körpereigenem Sehnenmaterial notwendig sein.
Nachsorge
Je nach Umfang des operativen Eingriffs empfehlen wir in der Regel anschließend eine Teilbelastung von 20 kg an Unterarmgehstützen für 2 Wochen. Während der Teilbelastung raten wir zur Thromboseprophylaxe.
Die Beweglichkeit ist mithilfe einer Kniegelenkorthese in den ersten 6 Wochen begrenzt. Um einen optimalen Therapieerfolge zu erreichen, sollte die individuell festgelegte und initial begonnene Physiotherapie regelmäßig ambulant weiter durchgeführt werden.
Spezialisten
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Dr. med. Yannic Bangert
Leitung (Bereich Sportorthopädie und Sporttraumatologie)
Leitender Orthopäde am Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar
Teamarzt TSG 1899 Hoffenheim
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Facharzt für Physikalische und Rehabilitative MedizinSchwerpunkt
Gelenkerhaltende Chirurgie des Hüft-, Knie- und Sprunggelenks