Pollex flexus congenitus
Bereich Hand-, Ellenbogen- und MikrochirurgieDefinition der Erkrankung
Beim so genannten Pollex flexus congenitus handelt es sich um eine angeborene Beugefehlstellung des Daumens. Diese Veränderung bemerken Eltern meist im Laufe des 1. bis 2. Lebensjahres.
Symptome
Ursachen
Ursächlich für diese Beugefehlstellung ist eine Verdickung der Beugesehne auf Höhe des tunnelartigen Ringbandes, durch das die Sehne normalerweise gleiten kann. Durch die knötchenartige Verdickung der Sehne kann diese bei Fingerstreckung nicht durch das Ringband hindurch treten und blockiert die Bewegung. Die Verdickung der Sehne lässt sich von außen meist ertasten.
Ablauf der Behandlung
Bei dieser angeborenen Beugefehlstellung des Daumens führen konservative Maßnahmen wie Schienenbehandlung oder Physiotherapie nicht zum gewünschten Resultat. Bei Kindern unter sechs Monaten scheint es sinnvoll, den Spontanverlauf abzuwarten, da zu diesem sehr frühen Zeitpunkt eine gewisse Spontanheilungsrate erwartet werden kann. In den meisten Fällen wird jedoch spätestens zum 4. Lebensjahr - besser jedoch früher - eine operative Behandlung empfohlen, da sich nach jahrelanger Beugefehlstellung dieselbe nach der Operation ggf. nur noch unzureichend zurückbildet.
Die Operation wird bei einem Kleinkind unter einer kurzen Vollnarkose durchgeführt. Durch einen ca. 1 cm langen Schnitt entlang der Daumenbeugefalte wird das A1 Ringband längs eröffnet. Theoretisch können dabei die parallel verlaufenden Gefäß- und Nervenbündel verletzt werden. Um eine bessere Übersicht darüber zu erhalten, wird empfohlen, die Operation in Blutleere auszuführen.
Nach der Ringbandspaltung ist der Daumen aktiv und passiv wieder streckbar. Es wird kurzzeitig ein Verband angelegt, welcher nach wenigen Tagen durch ein Pflaster ersetzt wird.