Spondyloarthritiden

Sektion Rheumatologie

Definition der Erkrankung

Sobald ein Gelenk über mehr als 6 Wochen Arthritissymptome aufzeigt (d.h. Schmerzen mit nächtlicher Beschwerdedominanz, Morgensteifigkeit, Schwellung, Überwärmung und Rötung, Besserung durch Bewegung), spricht man von einer chronischen Arthritis. Die Differentialdiagnose ist sehr breit, neben parainfektiösen und kristallinduzierten (Mon-; Oligo- oder Poly-)Arthritiden, traumatischen Gelenkentzündungen sowie einer aktivierten Arthrose kommt der Befall einer Gelenkentzündung im Rahmen von Spondyloarthritiden, Psoriasisarthritis, reaktiven Arthritiden sowie der rheumatoiden Arthritis vor.

Den Spondyloarthritiden gemeinsam ist, dass sie mit entzündlichen Veränderungen an der Wirbelsäule und / oder an den Gelenken und Sehnen einhergehen. 

Weitere Informationen

Symptome

Typisch ist der entzündliche Rückenschmerz (langsamer Beginn über Monate bis Jahre, Dominanz der Schmerzen über der Lendenwirbelsäule in der 2. Nachthälfte, Morgensteifigkeit, Besserung durch Bewegung) und der Nachweis der Sakroileitis im MRT (Kernspin). Neben peripheren Arthritiden können auch Enthesitiden (Entzündungen der Sehnenansätze, typischerweise der Achillessehne), Daktylitiden (Entzündung der muskuloskelettalen Strukturen des ganzen Fingers oder Fußzehs) oder Entzündungen der Augen auftreten ( Uveitiszentrum Heidelberg).

Diagnose

Ein besonders buntes Bild zeigt die Psoriasisarthritis, die als Monarthritis, asymmetrische Oligoarthritis sowie symmetrische Polyarthritis (ähnlich wie die rheumatoide Arthritis) auftreten kann. Wichtig ist dabei zu wissen, dass die Psoriasisarthritis auch vor der eigentlichen Psoriasis auftreten kann, z.T. auch ohne Psoriasis beim Patienten bei Vorliegen einer positiven Familienanamnese. Daneben treten Spondyloarthritiden auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen auf.

Spondyloarthritiden, klassisch der Morbus Bechterew, sind oft assoziiert mit dem genetischen Marker HLA-B27 (beim Morbus Bechterew zu 95%). Das CRP muss nicht erhöht sein.

Weitere Informationen für Arzt und Patient finden Sie auf der Seite des Rheumazentrum Heidelberg.