Subglottische Stenose
Heidelberger StimmZentrumDefinition der Erkrankung
Nach längerer künstlicher Beatmung mit einem Tubus (Beatmungsschlauch), etwa im Rahmen einer intensivmedizinischen Behandlung, kann es zu einer narbigen Verengung im Bereich der oberen Luftröhre kommen. Grund dafür sind meist chronische Entzündungen, die aufgrund von Verletzungen durch den Druck des Beatmungstubus ausgelöst wurden. Kleinkinder sind hier besonders gefährdet und stellen einen verhältnismäßig großen Anteil aller Betroffenen dar.
Ablauf der Behandlung
Hat sich eine solche narbige Stenose entwickelt, ist in aller Regel zunächst ein Luftröhrenschnitt erforderlich. Eine endoskopische Untersuchung in Narkose erlaubt dann eine gründliche Einschätzung des genauen Ausmaßes und der genauen Lokalisation der Stenose. Die Engstelle wird vermessen, gemeinsam mit anderen Befunden kann dann eine geeignete Technik zum Wiederaufbau eines ausreichend weiten Atemwegs gewählt werden.
In seltenen, ausgewählten Fällen kann eine endoskopische Erweiterung mit dem CO2-Laser sinnvoll sein. Allerdings ist hier die Gefahr einer erneuten Stenosierung hoch. Gerade bei Kindern sollte daher der Einsatz des CO2-Lasers auf absolute Einzelfälle beschränkt bleiben.
Auch eine Dehnungsbehandlung mit einem Katheter, kombiniert mit einer lokalen medikamentösen Therapie kann insbesondere in Fällen einer Autoimmunerkrankung diskutiert werden.
In vielen Fällen wird es jedoch notwendig, eine aufwendigere Operation von außen vorzunehmen. Dabei kann entweder ein Aufbau mit körpereigenem Knorpel oder eine vollständige Entfernung der Engstelle erfolgen. Bei letzterem muss die Luftröhre neu an den Kehlkopf angeschlossen werden. Beide Verfahren haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Welches zum Einsatz kommt, ist von vielen Faktoren abhängig, die auf den individuellen Einzelfall abgestimmt werden müssen.
Generell gilt jedoch, dass Rekonstruktionsverfahren im Bereich der Luftröhre und des Kehlkopfes komplexe Operationen darstellen, die nicht selten mehrere Schritte erfordern. Regelmäßig wird eine postoperative Überwachung auf einer Intensiv- oder Überwachungsstation notwendig. Insgesamt ist es jedoch heute in den meisten Fällen möglich, den Atemweg so zu rekonstruieren, dass der Luftröhrenschnitt nach erfolgter Ausheilung wieder verschlossen werden kann.