Varikozele

Urologische Klinik

Definition der Erkrankung

Die Varikozele (sog. Krampfader) ist durch eine Erweiterung des um den Hoden gelegenen Venengeflechts definiert (WHO 1988). Bei 90 Prozent der Patienten ist die Varikozele linksseitig, bei 7 Prozent rechtsseitig und bei 3 Prozent beidseitig lokalisiert.
Am häufigsten kommt es im Bereich des linken Hoden zur Ausbildung einer Varikozele. Ursache hierfür ist zumeist eine anatomische Fehleinmündung der Gefäße im Bereich der linken Nierenvene oder fehlende bzw. insuffiziente Venenklappen. Weiterhin können Verbindungen zu anderen Gefäßen (Plexus pampiniformis zur V. cremasterica bzw. V. ductus deferentis) eine Ursache sein. All dies kann zu einem Rückstau des Blutes und dadurch zu einer Ausbildung der Krampfadern führen. Die Varikozele ist prinzipiell harmlos.
Rechtsseitige Varikozelen sind eher selten und bedürfen einer weiteren Abklärung da sie nicht durch die anatomischen Bedingungen erklärt werden können. Zwar können auch hier fehlende bzw. insuffiziente Venenklappen oder Verbindungen zu anderen Gefäßen für die Krampfader verantwortlich sein, allerdings kann es in selten Fällen auch durch eine Kompression von außen (z.B. durch Tumoren) zum Blutrückstau kommen. Zur Standarddiagnostik gehört deswegen eine weitere Diagnostik des Bauchraums (insbesondere Niere und Retroperitoneum).

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Symptome

Subjektive Beschwerden wie Schmerzen oder Schweregefühl sind selten, meist kommt es nur zu kosmetischen Problemen durch sichtbare, geschlängelte Gefäße.

Die Varikozele kann auch für einen unerfüllten Kinderwunsch Verantwortlich sein (15% aller Männer mit Varikozele), die sich aber nach der Behandlung zurückbilden kann.

 

Ursachen

Die Gefäßerweiterung beruht auf einem erschwerten Abfluss des Blutes aus dem Hoden. Da der Hoden während der embryonalen Entwicklung im Mutterleib im Bereich der Nieren angelegt und erst im weiteren Verlauf in den Hodensack einwandert, sind diese Abflusshindernisse zumeist im Bauchraum zu suchen.

In den meisten Fällen entsteht dies durch eine angeborene Veranlagung. In seltenen Fällen können aber auch Tumoren dafür verantwortlich sein.

Ablauf der Behandlung

Eine Therapie ist nur bei Beschwerden (Schmerzen, unerfüllter Kinderwunsch) oder aus kosmetischen Gründen nötig.

Heutzutage gibt es viele Therapieoptionen für Krampfadern. Diese reichen von  minimal-invasiven Verfahren, wie der antegraden Sklerosierung (hierbei wird in die betroffenen Gefäße ein Mittel injiziert, das diese verkleben soll), bis hin zu operativen, chirurgischen Verfahren, die eine Unterbindung der Gefäße zum Ziel haben (Mikrochirurgie).