Allergie

Hautklinik

Definition der Erkrankung

Allergien sind eine Volkskrankheit, jeder vierte bis fünfte Einwohner in Deutschland ist betroffen. 

Weitere Informationen

Diagnose

Zur Abklärung dienen folgende diagnostische Verfahren:

  • Pricktestungen mit Aeroallergenen (Luft-vermittlten Allergenen, z.B. Pollen, Hausstaub), Nahrungsmittelallergene und Nahrungsmittelzusatzstoffe, Latex und Medikamente
  • Intrakutantestungen (Insektengift, einige Medikamente)subkutane Provokationstestungen bei V.a. Lokalanästhetika-Unverträglichkeit und Gerinnungshemmenden Medikamenten (Heparine) zur Erfassung verträglicher Ausweichtherapeutika
  • Konjunktivale und nasale Provokationstestungen (z.B. bei allergischem Schnupfen)
  • Orale Provokationstestungen bei V.a. Nahrungsmittelallergien und Medikamenten-Unverträglichkeiten zur Erfassung verträglicher Ausweichtherapeutika
  • Epikutantestungen (Pflastertest mit standardisierten Allergenen zum Ausschluss von Kontaktallergien)
  • Atopie-Patchtest (Pflastertest mit Aeroallergenen)
  • Photo-Patchtest (Testung einer lichtabhängigen allergischen Reaktion auf Cremes, Salben, Sonnenschutzmitteln, etc.)
  • Scratch-Chamber-Test (Nahrungsmittel, z.B. Mehle, Fisch, Gemüsesorten)
  • Allergologische Labordiagnostik: CAP-FEIA (Bestimmung allergievermittelnder spezifischer IgE- und IgG4-Antikörper,  Westernblot Latex, reziproke Inhibitonstests), Tryptase, ECP, Zellulärer-Antigen-Stimulationstest (CAST) zur Erfassung nicht-IgE vermittelter Reaktionen, z.B. auf Bienen-/Wespengift oder bestimmte Arzneimittel. Die allergologische Labordiagnostik wird direkt im kooperativen Speziallabor Allergologie der Hautklinik im Zentrallabor durchgeführt.
  • ambulante Expositionstestungen von Medikamenten, die in der Vergangenheit nicht vertragen wurden
Pricktest
Epicutantest

Ablauf der Behandlung

Allgemeine Allergietherapie und -prävention

Nach Abschluss der Diagnostik wird die Therapie eingeleitet.

Angriffspunkt

Maßnahme

Allergenzufuhr

Karenz (z.B. Wohnraumsanierung, Rehabilitation, Berufswechsel, Diät)

Pathogene Immunreaktion    

Spezifische Hyposensibilisierung, Immunsuppression/-modulation, Anti-IgE Antikörper

Hemmung der Mediatorfreisetzung    

Mastzellstabilisatoren

Entzündungshemmung

Glukokortikosteroide

Rezeptorantagonisten

Histamin

Antihistaminika (sedierend, nicht-sedierend)

Leukotriene

Leukotrienantagonisten, Lipoxygenasehemmer

Spezifische Therapie am „Endorgan“    

Bronchodilatation, Sekretolyse, physikalische Therapie, Hautpflege, Wiederherstellung der gestörten Barrierefunktion

Psyche

Psychotherapie, Psychopharmaka

(Quelle: Ring J: Angewandte Allergologie, 2004)

Hyposensibilisierungen

Hyposensibilisierungen können dauerhaft vor allergischen Erscheinungen schützen; durch wiederholte Injektion eines Extrakts aus den allergieauslösenden Stoffen gewöhnt sich das Immunsystem an die Allergene. Es wird vor allem bei allergischem Schnupfen zur Vorbeugung eines allergischen Asthma bronchiale eingesetzt, bei Insektengiftallergien sowie bei bestimmten Nahrungsmittelallergien, die sich auf den Boden einer Kreuzreaktion gegenüber Pollenallergenen entwickelt haben sowie in seltenen Fällen bei Medikamentenallergien (z.B. Penicillin).

Neben der Injektionstherapie werden auch sublinguale Desensibilisierungen durchgeführt.

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