Diabetes mellitus
Diabetes- und Adipositas-Zentrum Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechselkrankheiten und Klinische ChemieDefinition der Erkrankung
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist durch eine chronische Erhöhung des Blutzuckers gekennzeichnet. Grundsätzlich werden zwei Formen des Diabetes unterschieden: Diabetes mellitus Typ-1 und Diabetes mellitus Typ-2. Es existieren noch zahlreiche weitere Unterformen, im Folgenden soll aber nur auf die beiden häufigsten Formen eingegangen werden.
Diabetes mellitus Typ-1
Am Ende einer langen Kette von Krankheitsreaktionen steht bei Diabetes mellitus Typ-1 die Zerstörung der insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse durch das Immunsystem. Dadurch kommt es zu einem absoluten Insulinmangel und der Zucker kann nicht mehr in die Körperzellen aufgenommen werden. Betroffene Patienten müssen sofort bei Beginn der Erkrankung mit Insulin behandelt werden. Diese Form des Diabetes beginnt oft schon im Kindes- und Jugendalter, kann aber auch im höheren Lebensalter auftreten.
Die Ursachen dieser Veränderungen im Immunsystem sind bisher nur zum Teil analysiert. Im Diabetes-und Adipositaszentrum Heidelberg wird daher intensiv hinsichtlich eines besseren Verständnisses der Erkrankung geforscht.
Patienten mit Typ 1-Diabetes sind herzlich eingeladen uns zu kontaktieren.
Diabetes mellitus Typ-2
Diese weitaus häufigere Form der Zuckerkrankheit, die durch ein vermindertes Ansprechen der Körperzellen auf Insulin gekennzeichnet ist, wird oft als „Altersdiabetes“ bezeichnet, obwohl auch schon Jugendliche an Typ-2-Diabetes erkranken können.
Risikofaktoren, die das Auftreten der Erkrankung begünstigen, sind neben einer genetischen Disposition, Übergewicht bzw. Adipositas und Bewegungsmangel. Allerdings können auch normalgewichtige Patienten, die viel Sport treiben, erkranken, vor allem mit zunehmendem Lebensalter.
Diabetische Folgeschäden können bereits in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung auftreten. Dies weist darauf hin, dass nicht nur erhöhte Zuckerwerte sondern auch andere Moleküle für die Entstehung der verschiedenen Folgeschäden verantwortlich sind.
Krankheitsverlauf
Warum muss man Diabetes behandeln?
Sowohl bei Typ-1-Diabetes als auch bei Typ-2-Diabetes ist eine Therapie unbedingt notwendig, um das Auftreten der verschiedensten Folgeerkrankungen zu verhindern oder zu verzögern.
Diabetisches Koma
Eine zu starke Entgleisung der Blutzuckerwerte kann sowohl beim Typ-1-Diabetes, als auch beim Typ-2-Diabetes zum Koma führen, einer schwerwiegende Erkrankung, die sofort intensivmedizinisch behandelt werden muss. Frühe Anzeichen sind Müdigkeit, ein gesteigertes Durstgefühl und vermehrtes Wasserlassen. Bei Blutzuckerwerten über 500 mg/dl sollte sofort eine Notambulanz aufgesucht werden.
Die wichtigste therapeutische Maßnahme beim diabetischen Koma ist die Gabe von Insulin.
Folgeschäden an den kleinen Gefäßen
Zu den Folgeschäden an den kleinen Gefäßen zählen die Veränderungen an Nerven, Augen und Nieren, die langfristig zu folgenden Erkrankungen führen können: Erblindung, Nierenversagen und schwere Nervenschäden.
Vermehrte Ausscheidung von Eiweiß über den Urin, Krämpfe in Unterschenkeln und Füßen und Veränderungen am Augenhintergrund sind typische Anzeichen dieser Folgeschäden. Zur Therapie sind enge Kooperationen der verschiedenen Fachdisziplinen im Diabeteszentrum notwendig.
Erkrankungen der großen Gefäße
Die schwerwiegendsten Folgen eines Diabetes sind das erhöhte Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko sowie Demenz. Neben einer guten (bei alten Menschen aber nicht zu strengen) Blutzuckereinstellung spielt hier insbesondere die konsequente Einstellung des Blutdrucks und die Behandlung anderer Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen eine große Rolle.
Ablauf der Behandlung
Es gibt verschiedenste Therapieformen des Typ-1- und des Typ-2-Diabetes. Kindern werden anders behandelt als Erwachsenen, sehr alte Patienten anders als jüngere. Hier ist der interdisziplinäre Ansatz eines erfahrenen Zentrums nötig. Neben der Blutzuckereinstellung sind die Einstellung des Blutdrucks, die Kontrolle der Nierenfunktion und die Beurteilung des Augenhintergrundes sowie der Nervenfunktion unverzichtbar.
Es gibt zahlreiche Medikamente, die den Blutzucker senken können. Ein Zentrum wie das Diabetes- und Adipositas-Zentrum Heidelberg führt eine auf die jeweilige Situation des Patienten bezogene kritische Bewertung der verschiedenen Medikamente durch. Wichtig ist auf Seiten des Patienten nicht nur das Verständnis der jeweiligen Wirkungsweise der Medikamente, sondern auch die umfassende Schulung der Patienten, damit diese den Alltag mit Diabetes selbst besser meistern können.